Wohnungspolitik

Verband fordert mehr öffentliche Förderung im Wohnungsbau

Verband fordert mehr öffentliche Förderung im Wohnungsbau

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dpa
Hamburg
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Bauarbeiter stehen auf der Baustelle eines Mehrfamilienhauses. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

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Die gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen in Norddeutschland rechnen auch längerfristig mit hohen Baupreisen. Das gefährdet die Realisierung eigentlich geplanter Bauprojekte. Vor diesem Hintergrund verlangt der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) eine Ausweitung der öffentlichen Förderung im Wohnungsbau. «Wir brauchen aber mehr Wohnungen, die im zweiten oder einem (neuen) dritten Förderweg errichtet werden», sagte VNW-Direktor Andreas Breitner am Dienstag. «Bei diesen Wohnungen ist die staatliche Förderung geringer und die Anfangsmieten dürfen höher liegen als bei einer «klassischen» Sozialwohnung. Aber nur so ermöglichen wir Menschen, die keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, sich aber kein Luxusdomizil leisten können, das bezahlbare Wohnen.»

Einer aktuellen VNW-Umfrage zufolge gehen 69 Prozent der Verbands-Unternehmen davon aus, dass die erheblich gestiegenen Baupreise in den kommenden Monaten auf hohem Niveau stagnieren werden. «24 Prozent erwarten gar einen weiteren Anstieg. Lediglich 7 Prozent der sozialen Vermieter rechnen mit sinkenden Baupreisen», hieß es. «87 Prozent der Unternehmen fürchten, dass auch längerfristig die Preise auf hohem Niveau stagnieren oder steigen werden.»

51 Prozent der befragten Unternehmen dächten zwar über eine Fortsetzung von zwischenzeitlich zurückgestellten Bauprojekten nach, «brauchen dafür aber deutlich sinkende Baupreise», berichtete der Verband. 29 Prozent planten bislang keine Fortsetzung unterbrochener Bauprojekte. Lediglich jedes fünfte Unternehmen stelle bereits konkrete Überlegungen für eine Fortsetzung an.

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 428 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 740.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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