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Verbraucherzentrale verzeichnet 62 Prozent mehr Anfragen

Verbraucherzentrale verzeichnet 62 Prozent mehr Anfragen

Verbraucherzentrale verzeichnet 62 Prozent mehr Anfragen

dpa
Lübeck (dpa/lno) -
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Wut, Ratlosigkeit und Verzweiflung - solche Gefühle bewegen die Menschen, die Hilfe bei der Verbraucherzentrale suchen. Besonders die explodierenden Energiepreise haben 2022 zu einem Anstieg der Anfragen geführt.

Die Zahl der Menschen, die im Jahr 2022 bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) Rat gesucht haben, ist weiter gewachsen. Mehr als 68 000 Bürger hätten versucht, die Verbraucherzentrale telefonisch zu erreichen, teilte die VZSH am Freitag mit. Damit sei die Zahl der Kontaktanfragen im Vergleich zu 2021 um 62 Prozent gestiegen.

«Vor allem Preissteigerungen für Energie sowie Kommunikationsprobleme mit den Versorgern und finanzielle Unsicherheit aufgrund der Teuerungen in allen Lebensbereichen waren im vergangenen Jahr die beherrschenden Themen unserer Arbeit», sagte der VZSH-Verwaltungsratsvorsitzende Jochem Schlotmann.

Neben den Energiepreisen gab es auch viele Anfragen zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Energetischen Sanierung von Altbauten. «Doch wir dürfen nicht vergessen, dass es viel Menschen gibt, die die Energiepreissteigerungen nicht durch bauliche Maßnahmen begrenzen können», sagte Stefan Bock vom Vorstand der VZSH. Auch denen müsse geholfen werden. Außerdem führten hohe und noch weiter steigende Lebensmittelpreise zu wachsendem Druck auf die Verbraucher. Viele Anrufer seien wütend, ratlos und verzweifelt, sagte Frauke Krüger, die die Beratungsstelle in Lübeck leitet.

Im nördlichsten Bundesland gibt es insgesamt fünf Beratungsstellen der VZSH mit insgesamt 50 Mitarbeitern. Im Jahr 2022 veranstaltete die VZSH landesweit mehr als 650 Vorträge und 165 Online-Vorträge. Zu den Veranstaltungen kamen nach Angaben der Verbraucherzentrale knapp 25.000 Teilnehmer, Im Jahr 2021 waren es dagegen nur 13.500 Teilnehmer bei gut 400 Veranstaltungen.

Verbraucherschutzminister Werner Schwarz (CDU) stellte für das Jahr 2023 eine Förderung der VZSH von 1,84 Millionen Euro in Aussicht. Voraussetzung sei die Zustimmung des Landtages. «Damit hätte sich die Förderung durch das Land seit 2017 mehr als verdoppelt», sagte der Minister.

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