Schleswig-Holstein & Hamburg

Verkehrsministerium sieht keinen Bedarf für Hochseeschlepper

Verkehrsministerium sieht keinen Bedarf für Hochseeschlepper

Verkehrsministerium sieht keinen Bedarf für Hochseeschlepper

dpa
Cuxhaven (dpa/lni) -
Zuletzt aktualisiert um:

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Bundesregierung sieht keinen Bedarf für einen weiteren Hochseeschlepper zur Bergung von havarierten Frachtschiffen auf der Nordsee. Darüber berichtet die «Ostfriesen-Zeitung» am Dienstag unter Verweis auf Angaben des Bundesverkehrsministeriums in Berlin. Die Bemessung der Notschlepper und deren Positionierung in der Deutschen Bucht beruht demnach auf einem evaluierten Notschleppkonzept. Das Konzept erfülle die Vorgabe, dass jede Position in der Deutschen Bucht mit einem «erhöhten Schadenseintrittsrisiko» innerhalb von zwei Stunden von einem der drei Notschlepper erreicht werde. «Die dauerhafte Charterung eines weiteren Schleppers ist daher nicht beabsichtigt», teilte ein Ministeriumssprecher auch der Deutschen Presse-Agentur mit.

Bei der Bergung des vor der Nordseeinsel Wangerooge havarierten Containerschiffes «Mumbai Maersk» Anfang Februar kam der leistungsfähigste Hochseeschlepper für die Nordsee, die «Nordic», aber nicht zum Einsatz - der war bei einem vorherigen Einsatz laut Havariekommando beschädigt worden und zur Reparatur in einer Werft. Neben der «Nordic» können auch die Mehrzweckschiffe «Mellum» und «Neuwerk» Schiffe bergen, sie haben allerdings weniger Zugkraft.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte angesichts der Havarie für eine ausreichende Materialausstattung plädiert. «Wir brauchen eine bessere Ausstattung mit Hochseeschleppern», hatte Lies dem NDR gesagt. Ein weiterer Schlepper, der zur Verfügung stünde, sei «definitiv eine Option». Die Kosten eines zusätzlichen Schleppers seien minimal im Vergleich zu den möglichen Folgen einer Havarie.

Für die Bergung des knapp 400 Meter langen Containerschiffes waren am Ende vier starke Hochseeschlepper und fünf Hafenschlepper nötig - einen Teil der Schlepper stellte ein Bergungsunternehmen aus den Niederlanden.

Mehr lesen