Landestheater

Wegen versuchten Giftmordes angeklagter Musiker gekündigt

Wegen versuchten Giftmordes angeklagter Musiker gekündigt

Wegen versuchten Giftmordes angeklagter Musiker gekündigt

dpa
Hannover/Rendsburg
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Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch. Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

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Das Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester hat den am Landgericht Hannover wegen versuchten Giftmordes angeklagten Musiker entlassen. Generalintendantin und Geschäftsführerin Ute Lemm habe sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem der Musiker vor Gericht eingeräumt hat, vor einigen Jahren tatsächlich Rattengift bestellt zu haben, um einem Kollegen zu schaden, teilte das Theater mit Sitz in Rendsburg am Donnerstag mit. Zuvor hatte der «Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag» («shz») darüber berichtet. Lemm sagte dem «shz», der Schritt sei ihr nicht leichtgefallen, «aber ich bin der Meinung, dass die notwendige Vertrauensgrundlage für eine Zusammenarbeit nicht mehr vorhanden ist».

Der Mann muss sich seit Anfang September vor Gericht verantworten. Laut Anklage soll der 62-Jährige im September 2022 in einem Seniorenheim in Hannover Rattengift in Lebensmittel seiner 93 Jahre alten Mutter gemischt haben. Einige Tage später soll er zwei Orchesterkollegen - einem Mann und einer Frau - auf einer Konzertreise einen Knoblauchdip mit dem Gift gereicht haben. Die Opfer sollen Blutgerinnungsstörungen erlitten haben, an denen sie hätten sterben können. Der Mann bestritt vor Gericht diese Vorwürfe.

Er gab allerdings zu, das Gift Brodifacoum besorgt zu haben, um den Orchestermusiker für bestimmte Zeit außer Gefecht zu setzen - nicht aber, um ihn zu töten. Die Pläne habe er aber aufgegeben, das Gift ungeöffnet entsorgt.

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