Schleswig-Holstein & Hamburg
Wind-und-Wärme-Modellregion zieht positive Bilanz
Wind-und-Wärme-Modellregion zieht positive Bilanz
Wind-und-Wärme-Modellregion zieht positive Bilanz
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Windstrom in Öl-Hybridheizungen kann die CO2-Emissionen senken. Dies ist das Ergebnis der Wind-und-Wärme-Modellregion im nordfriesischen Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, wie die Projektpartner am Dienstag mitteilten. Hier wird ansonsten abgeregelter Strom aus Windenergie zur Wärmeversorgung privater Wohngebäude genutzt - immer dann, wenn die überregionalen Stromnetze diesen nicht aufnehmen können. Dafür wurden in 13 Gebäuden effiziente Öl-Hybridheizungen mit einem virtuellen Kraftwerk verbunden. Sie können die benötigte Wärme auch aus erneuerbarem Strom erzeugen. Im Jahr 2020 konnten demnach durchschnittlich zehn Prozent des Wärmebedarfs so gedeckt werden.
Rund ein Viertel aller Haushalte in Schleswig-Holstein heizt den Angaben zufolge mit Öl, vor allem im ländlichen Raum und auch im Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog. Durch die großen Entfernungen der Höfe und Häuser zueinander stellt ein Fernwärmenetz im Koog demnach keine Alternative dar. Aber: «Auch Gebäude mit einer Ölheizung können die Klimaziele erreichen», sagte der Geschäftsführer des Hamburger Instituts für Wärme und Mobilität (IWO), Adrian Willig.
Um weitere Potenziale zur Einsparung von Treibhausgasemissionen zu überprüfen, wurde im Rahmen der Modellregion auch ein treibhausgasreduzierter flüssiger Energieträger aus Reststoffen dem klassischen Heizöl beigemischt. Dies trug den Angaben zufolge zu weiteren Treibhausgaseinsparungen bei. Durch die Kombination aller im Projektverlauf durchgeführten Maßnahmen wurden demnach die kumulierten CO2-Emissionen der 13 Gebäude insgesamt um 34 Prozent reduziert. Das vor zwei Jahren gestartete Projekt ist den Angaben zufolge bundesweit einmalig.
Initiiert wurde die Modellregion von der Arge Netz aus Husum, dem Bürger-Windpark LübkeKoog Infrastruktur, der Gemeinde und dem IWO. Die Projektpartner sehen in den Ergebnissen der Modellregion eine Bestätigung des Konzepts. Für eine Umsetzung im größeren Rahmen sei die Politik nun aufgerufen, passende rechtliche Rahmenbedingungen und insbesondere preisliche Anreize für ansonsten abgeregelten Strom zu schaffen.