Wohnheim-Warteliste

Wohnungssituation für Studenten im Norden noch angespannter

Wohnungssituation für Studenten im Norden noch angespannter

Wohnungssituation für Studenten im Norden noch angespannter

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Studierende suchen über ein Schwarzes Brett in einer Universität nach Wohnungen. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

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Deutlich gestiegene Mieten auf dem freien Markt und anhaltende Inflation - damit wächst bei Studierenden der Bedarf an öffentlich geförderten Wohnheimplätzen weiter. Die Wartelisten im Norden sind lang.

Das Thema Wohnen ist für Studierende in Schleswig-Holstein noch brisanter geworden. Da sich viele die Mieten für Wohnungen oder WGs auf dem freien Markt nicht leisten können, nimmt die Zahl der Bewerbungen für einen öffentlich geförderten Platz in einem Wohnheim weiter zu. Dies ergibt eine Übersicht des Studentenwerks. Demnach sind für einen Wohnheimplatz im teilweise schon gestarteten Wintersemester zum September 3313 Bewerbungen eingegangen. Das waren über 300 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und gut 500 mehr als vor zwei Jahren.

Auf den aktuellen Wartelisten stehen landesweit über 1500 Namen. In Kiel sind es 771, in Lübeck 564 und in Flensburg 209. Weit weniger sind es in Heide (6) und Wedel (7).

«Die Situation ist angespannter geworden», resümierte die Sprecherin des Studentenwerks, Kerstin Klostermann. «Das liegt daran, dass es insgesamt zu wenig preisgünstigen Wohnraum für Studierende gibt.» Die Mieten bei Wohnungen und WGs auf dem freien Wohnungsmarkt seien enorm gestiegen. Hinzu komme die Inflation. «Die finanzielle Lage der Studierenden ist schlechter geworden und sie sind mehr denn je auf eine günstige Unterkunft angewiesen», erläuterte Klostermann.

Das Studentenwerk Schleswig-Holstein bietet derzeit landesweit in 21 Wohnheimen 3175 Plätze an. In diesem Jahr sollen noch 46 Plätze in einem neuen Wohnheim in Kiel und 159 auf dem Campus in Flensburg hinzukommen. Die Lage mache deutlich, wie wichtig der Neubau von Studierendenwohnheimen sei, sagte Klostermann. «Hier sind neben dem Studentenwerk Städte, Land und Hochschulen gefragt, diesen dringend benötigten Wohnraum gemeinsam zu schaffen.»

Im Bundesvergleich belegen im Norden bisher eher wenig Studierende öffentlich geförderte Wohnraumplätze: Hier liegt die Quote laut Studentenwerk bei 6,3 Prozent, während es im Bundesdurchschnitt 10 Prozent sind. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein ist mit 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter landesweit Servicedienstleister für 10 Hochschulen und rund 59.000 Studierende.

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