2. Bundesliga

Die Wucht der HSV-Raute: «Das bedeutet für uns alle wahnsinnig viel»

Die Wucht der HSV-Raute: «Das bedeutet für uns alle wahnsinnig viel»

Die Wucht der HSV-Raute: «Das bedeutet für uns alle wahnsinnig viel»

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Sebastian Schonlau und Sarah Stöckmann stehen gemeinsam auf einer Tribüne im Volksparkstadion. Foto: Gregor Fischer/dpa

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Die HSV-Frauen starten am Samstag nach ihrem Aufstieg in die 2. Bundesliga, die Männer treten zum Zweitliga-Gipfel an. Die Kapitäne Sebastian Schonlau und Sarah Stöckmann über das Besondere am HSV.

Es gibt einiges, was Sebastian Schonlau und Sarah Stöckmann verbindet. Sie spielen beide für den Hamburger SV in der 2. Fußball-Bundesliga, sie sind beide Kapitän und Kapitänin ihrer Teams - und sie erleben täglich die Wucht der Raute. «Ich glaube, der Verein macht es schon an sich. Also die Raute auf der Brust zu tragen, bedeutet für uns alle wahnsinnig viel», sagt die 30-jährige Stöckmann.

Ähnlich formuliert es Schonlau. «Die Raute auf der Brust zu tragen, ist etwas Besonderes. Das ist für mich und für alle Jungs definitiv genauso», meint der 29-Jährige. Es sei schon allein die Größe des Vereins, der den Unterschied zu seinem vorherigen Verein SC Paderborn ausmacht. «Natürlich ist es einfach was ganz anderes, für so einen Verein aufzulaufen, der so eine Tradition hat, der eine unglaubliche Wucht hat, der in einer Großstadt beheimatet ist und grandiose Fans hat.»

Am Samstag gibt es für die HSV-Fans die Doppel-Wucht: Nach ihrem Aufstieg starten die Fußballerinnen um 14.00 Uhr im Sportpark Eimsbüttel gegen Mitaufsteiger Borussia Mönchengladbach in ihr Zweitliga-Abenteuer. Sechseinhalb Stunden später sind die Profis im Volksparkstadion mit dem Topspiel gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC dran (20.30 Uhr/Sky und Sport1) . 

«Lampenfieber habe ich nicht, es ist einfach pure Vorfreude, dass es jetzt endlich losgeht», sagt Sarah Stöckmann vor ihrem Zweitliga-Einstieg. «Wir haben jetzt zwei Jahre darauf warten müssen, das erste Zweitliga-Spiel mit den HSV-Frauen bestreiten zu dürfen.» Und dann komme auch noch in Borussia Mönchengladbach: «Gleich ein großer Name im Fußball, der hoffentlich auch viele Zuschauer zieht».

Auf die Unterstützung der HSV-Männer müssen Stöckmann und ihre Mitspielerinnen aber verzichten. Auch der aktuell verletzte Abwehrchef Sebastian Schonlau wird beim Saisonauftakt der Frauen nicht dabei sein. «Ich bin und will dann bei meiner Mannschaft sein», sagt er. «Deswegen kann ich leider beim Auftaktspiel der Mädels nicht vor Ort sein.»

Das Abendprogramm steht für Sarah Stöckmann und ihre Teamkolleginnen indes fest. Sie werden im Volksparkstadion unter den 57 000 Menschen sein, die die Zweitliga-Kollegen anfeuern. Irgendwann würde Stöckmann gern aber selbst noch einmal dort spielen. «Der Traum ist natürlich groß.»

Vor elf Jahren hatten die HSV-Profis und die Frauen letztmals in einer Liga gespielt. Dann meldete der damalige Club-Vorstand mit Carl Jarchow an der Spitze das Frauen-Team 2012 aus der Bundesliga ab und nannte wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung. 

Folgt nun nächstes Jahr ein gemeinsamer Aufstieg in die Bundesliga? «Ich glaube, das wäre dann schon ein überragender Sommer», meint Schonlau. Er, seine Mitspieler und Trainer Tim Walter möchten in dieser Saison nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich in die Eliteliga zurückkehren. «Wir wollen alles dafür tun, dass wir aufsteigen. Das haben wir auch in den letzten zwei Jahren getan, aber es hat am Ende leider nicht geklappt», sagt er.

Stöckmann ist mit Blick auf ihr Team nicht so offensiv. Sie spricht von «mittelferner Zukunft», in der die Frauen aufsteigen können. Das sei wichtig, «um auch Talente zu halten und weiter zu fördern». Es gibt aber nicht wenige, die dem Team des bisherigen Assistenz- und neuen Cheftrainers Marwin Bolz schon jetzt eine gute Rolle in der Liga zutrauen.

«Es ist, glaube ich, ganz gut, erst mal kleinere Brötchen zu backen und zu versuchen, sich in der Liga zu etablieren», wiegelt Stöckmann ab, die im Hauptberuf als Erzieherin in einer Kindertagesstätte arbeitet. «Trotzdem glaube ich, dass wir, was die fußballerische Qualität angeht, auf jeden Fall eine gute Rolle spielen können.»

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