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Zwölf Länder kritisieren Bayerns Klage gegen Finanzausgleich

Zwölf Länder kritisieren Bayerns Klage gegen Finanzausgleich

Zwölf Länder kritisieren Bayerns Klage gegen Finanzausgleich

dpa
Kiel/Hamburg (dpa/lno) -
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Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold spricht auf einer Sitzung des Landtags. Foto: Georg Wendt/dpa/Archivbild

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Die Klage Bayerns gegen den Länderfinanzausgleich stößt in Schleswig-Holstein, Hamburg und zehn weiteren Bundesländern auf Unverständnis. «Für unser Land ist der Finanzausgleich als solidarischer Beitrag für gleichwertige Lebensverhältnisse zwingend notwendig», sagte Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) am Dienstag. Es gebe überzeugende Argumente, das bisherige System zu erhalten.

«Zugleich sind wir dankbar für die bisherige finanzielle Unterstützung», sagte Heinold. Sie danke allen Bundesländern, die auch als Geberland an diesem Solidarsystem festhalten wollen.

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) verwies darauf, dass die Hansestadt als Geberland «trotz des mit über 800 Millionen Euro höchsten jemals geleisteten Beitrags» weiter zum Länderfinanzausgleich stehe. «Die Solidarität untereinander ist zu wichtig, um sie im Wahlkampf im bayerischen Bierzelt zu opfern», sagte er.

Neben Schleswig-Holstein und Hamburg nahmen auch die Finanzministerinnen und Finanzminister aus Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Klage mit Bedauern zur Kenntnis. Zu dieser Gruppe zählen laut Finanzministerium Geber- und Nehmerländer. Erst mit dem Finanzausgleich würden die Voraussetzungen geschaffen, um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und öffentlicher Leistungen bundesweit zu wahren.

Zuvor hatte das bayerische Kabinett die Klage beschlossen. Bayern brauche künftig «mehr Geld daheim», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) drei Monate vor der Landtagswahl.

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