Schüler machen Zeitung – Kommentar

Beitritt oder Distanz?

Beitritt oder Distanz?

Beitritt oder Distanz?

Nils von Ozenski
Apenrade/Aabenraa
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Sollte man als deutscher Einwanderer der deutschen Minderheit beitreten oder sich davon distanzieren? Als ich meine Eltern gefragt habe, ob sie sich bei der Minderheit engagiert haben, sagten sie ganz stumpf: „Nö, das ist mir zu deutsch.“

Wie kann etwas Grenznahes zu deutsch sein? Meine Eltern und ich kommen aus Berlin, ich kam mit vier Jahren nach Dänemark. Deswegen wollten meine Eltern mich so „dänisch“ erziehen wie möglich, darum bin ich auch nicht auf eine deutsche Schule gegangen. Sie haben mir zwar auch Deutsch beigebracht, aber wollten nicht einen Deutschen in Dänemark erziehen, der dann besser Deutsch spricht als Dänisch.

Deswegen habe ich mich entschieden, auf die Deutsche Nachschule  Tingleff zu gehen, als ich die 8. Klasse abgeschlossen hatte. Vorher war es immer so, dass ich „der Deutsche“ war, und als ich dann auf die Schule kam, habe ich zum ersten Mal bemerkt,  dass es auch andere gab. Man wurde vermehrt  in die Minderheit mit hineingenommen, da es Veranstaltungen gab wie den Deutschen Tag.

Und es gab andere Menschen, mit denen man die Interessen geteilt hat. Man hat viele Eindrücke bekommen,  z. B. was alles in der Minderheit gemacht wird. Und was für Veranstaltungen von der Minderheit organisiert werden. Die Minderheit kann ein guter Einstieg in ein neues Leben sein,  da man viele neue Menschen kennenlernen kann.

Es ist aber meiner Meinung nach keine Notwendigkeit, der Minderheit beizutreten, wenn ein Deutscher nach Dänemark zieht. Zum Glück muss man der Minderheit nicht offiziell beitreten, um dabei sein zu können.

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