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Die Tiere verzauberten Behinderte, Senioren und Kinder

Die Tiere verzauberten Behinderte, Senioren und Kinder

Die Tiere verzauberten Behinderte, Senioren und Kinder

Guderup
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Das Welsh Cob-Pony Stella wurde liebevoll gestriegelt und gestreichelt. Foto: Karin Riggelsen

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Die Abteilung Saabo Natur in Guderup hatte einen Kindergarten und die Bewohner des Pflegeheims zu einer kleinen Tierschau eingeladen. Die gemeinsamen Stunden genossen alle – ob klein oder groß.

Eigentlich hätten die Bewohner des bei Guderup idyllisch zwischen Wald, Büschen und grünen Arealen liegende Beschäftigungsangebots Saabo Natur (Sønderborg Afklaring Aktivitet Beskæftigelse Udvikling) zur großen jährlichen Tierschau nach Apenrade wollen. Dieser Ausflug ist jedes Jahr sehr beliebt. Aber dieses Mal musste der Ausflug leider ausfallen –  wegen Personalmangels.

Darüber waren die Nutzer des Angebots Saabo sehr traurig. Aber was macht man anstatt? Die tolle Idee kam von den Behinderten und den Angestellten: Eine eigene kleine Tierschau – zum ersten Mal, aber zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims und den Jungen und Mädchen eines Kindergartens. Der örtliche Kindergarten kennt die Gegend schon. Die Kinder kommen gelegentlich bei Saabo vorbei.

Bei Saabo gab es viel Spannendes für die Kinder zu entdecken. Foto: Karin Riggelsen

Viele wollten zu den Pferden

Deswegen war das grüne Areal neben den Pferdeställen an diesem sonnigen Vormittag zu einem Tierschauplatz umfunktioniert worden. Dort konnten die Gäste ein Meerschweinchen oder eine der Katzen streicheln, die eingezäunten Hühner bewundern, schön bemalte Steine kaufen oder auch einen Nagel in einen Baumpfahl hämmern.

Für sie war fantastisch, anderen zeigen zu können, was sie hier draußen alles machen.

Sandie Walz Jørgensen

Große Anziehungskraft hatte auch der Pferdestall. Dort durften die drei ruhigen Ponys gestriegelt und liebevoll getätschelt werden. Jung wie alt standen Schlange, um sich die Pferde aus nächster Nähe anzuschauen oder auch zu berühren.

Dieser Kleinen machte die Größe des Welsh Cob Ponys Stella überhaupt nichts aus. Foto: Karin Riggelsen

Für die Sozialpädagogin Sandie Walz Jørgensen war die Tierschau bei Saabo keine Notlösung, sondern eine brillante Idee: 

„Wir wollten zeigen, dass die Lokalgemeinschaft und die Institutionen mithilfe guter Erlebnisse gemeinsam die Ressourcen besser nutzen können.“ 

Die 35 Nutzer von Saabo freuten sich schon vorab. „Für sie war fantastisch, anderen zeigen zu können, was sie hier draußen alles machen“, so Sandie Walz Jørgensen, die gerade eine Schubkarre voller Heu in den Pferdestall geschoben hatte.

Im Traktor sitzen gefiel diesem kleinen Jungen Foto: Karin Riggelsen

Sandie Walz Jørgensen wunderte sich nicht über den Andrang bei den Pferden: 

„Tiere können einfach etwas. Tiere spiegeln oft auch die Menschen wider.“

Kaffee, Kuchen und ein Pony

An der offenen Feuerstelle hatten die Helfer duftende, frische Pfannkuchen gebacken. Den Gästen vom Pflegeheim wurden im Freien an den Tischen sitzend frisch gebrühter Kaffee und leckere Muffins gebracht. Die Kinder spielten und konnten zwischendurch eine Pause an den verschiedenen Zelten und Unterkünften einlegen.

Die Senioren an den Tischen sitzend erhielten Kaffee und Kuchen. Foto: Karin Riggelsen

Das kleine Pony Velo wurde sogar an den Tischen entlanggeführt. Zwischendurch gönnte sich das kleine Pferd ein paar Häppchen Gras.

Die Pflegeheimbewohnerin Irene Thomsen genoss den Ausflug in die grüne Oase. Sie hatte sich am Arm einer Helferin langsam durch die Tierschau führen lassen:

„Hier ist es einfach sehr schön und es ist witzig, sich alles anzuschauen.“ 

Irene Thomsen Foto: Karin Riggelsen
Ein Meerschweinchen versteckte sich Foto: Karin Riggelsen
Das Pony Velo schnupperte an der Hand einer Pflegeheimbewohnerin. Foto: Karin Riggelsen
Kevin mit einer Honigwabe. Er ist seit fünf Jahren bei Saabo. Er liebt die Bienenzucht: „Die haben ja eine Königin - wie wir." Foto: Karin Riggelsen
Jungen hämmern Nägel in Baumstämme. Foto: Karin Riggelsen
Die Sozialpädagogin Sandie Walz Jørgensen (r.) mit Julie aus Norburg. Julie pflegt die Meerschweinchen und sie fegt. Foto: Karin Riggelsen
Der Käfig des Meerschweinchens wurde genau untersucht. Foto: Karin Riggelsen
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