Kunstausstellung

Frauen rücken den KunstPunkt in den Brennpunkt

Frauen rücken den KunstPunkt in den Brennpunkt

Frauen rücken den KunstPunkt in den Brennpunkt

Augustenburg/Augustenborg
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Judith Kok (l.) und Ulrike H. Rasmussen an den Metall-Tonnen im Hof der früheren Feuerwehr in Augustenburg. Foto: Karin Riggelsen

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Fünf Künstlerinnen aus der Augustenburger Gegend haben eine gemeinsame Leidenschaft: Sie lieben dreidimensionale Formen. Was sie in der alten Feuerwache in Augustenburg schaffen, stellen sie in Kürze aus.

Sie stehen an völlig verschiedenen Stationen in ihrem Leben – Judith Kok, Charlotte Plesner Thygesen, Malene Sandholdt Aunfelt, Sabrina Skovlund und Ulrike H. Rasmussen.

Doch in der alten Feuerwehrwache am Ahornvej 4 in Augustenburg rücken sie zusammen und brennen für ein bestimmtes Hobby: Sie widmen sich ihrer Kunst. Ob Gemälde, Skulpturen, Glas-Arbeiten oder Raku-Keramik. So verschieden ihr Ausdruck auch sein mag – die sechs Frauen lassen sich nicht zuletzt von den Arbeiten der anderen Künstlerinnen inspirieren.

 

Eine Collage der verschiedenen Kunstwerke im KunstPunkt Foto: KunstPunkt

Einige von den Werken, die in der Werkstatt aus dem heißen Ofen oder im Freien aus der Tonne gezogen wurden, werden vom 29. Juli bis 17. August der Öffentlichkeit im Ausstellungshaus „KunstPunkt“ präsentiert. Es ist die erste gemeinsame Ausstellung der Künstlerinnen von der alten Feuerwache. Die Vernissage von „Brændpunkt“ (Brennpunkt) wird am Sonnabend, 30. Juli, um 14 Uhr eingeläutet.

Wegen Kunst nach Augustenburg

Beim Besuch des „Nordschleswigers“ in der Werkstatt erzählen Ulrike H. Rasmussen und Judith Kok, was ihnen das künstlerisch inspirierende Klima in Augustenburg bedeutet.

Judith Kok mit einer großen Raku-Schale Foto: Karin Riggelsen
Ulrike H. Rasmussen im Hof der Werkstatt Foto: Karin Riggelsen

Ulrike H. Rasmussen (79) ist gebürtige Hamburgerin. „Ich zog vor einigen Jahren von Svendborg nach Augustenburg – wegen der hiesigen Kunst und Kultur. Ich war vor Jahren mit ’The Nordic Group’ bei einem Workshop in Mexiko dabei“, erklärt die Künstlerin, die seit 50 Jahren mit Skulpturen arbeitet.

Es ist einfach so schön hier. Wir verfügen hier über die besten Werkstattverhältnisse und gehören zum Kunstværket. Alle unterstützen sich hier.

Ulrike H. Rasmussen, Künstlerin

„Ich arbeite einfach gern mit Formen und Materialien. Ich komme aus einer richtigen Künstlerfamilie, und in der Kunstschule in Svendborg habe ich meine Freiheit gefunden“, so Ulrike Rasmussen, die einst als Lehrerin ihr Geld verdiente.

Ihren damaligen Umzug von Fünen (Fyn) nach Nordschleswig hat Ulrike H. Rasmussen nicht bereut: „Es ist einfach so schön hier. Wir verfügen hier über die besten Werkstattverhältnisse und gehören zum Kunstværket. Alle unterstützen sich hier“, schwärmt die 79-Jährige.

Sie ist eine experimentierfreudige Künstlerin, die schon mit Lehm, Beton, Bronze und Fiberbeton gearbeitet hat. „Den Beton habe ich aber aufgegeben. Der war mir nun zu schwer“, gibt sie zu.

Von Glas zu Raku

Judith Kok (76) kommt ursprünglich aus Nordjütland. Sie ist Autodidaktin und hat sich viele Jahre lang kreativ mit Glaskunst befasst. „Ich habe schon mal vorher 20 Jahre hier gelebt, als die Kinder noch klein waren. Jetzt bin ich wieder hier – mit einem anderen Mann“, lacht die Künstlerin, die auf ihren Allan zeigt.

Judith Kok verziert ihre Raku-Schalen mit spannenden Farbkombinationen. Foto: Karin Riggelsen
Allan Kok, Charlotte Thygesen, Judith Kok und Ulrike H. Rasmussen im Garten der Werkstatt. Foto: Karin Riggelsen

In Augustenburg hat sie eine andere Form der Kunst gewählt: die Raku-Keramik mit ihrer ganz besonderen Brenntechnik. „Ich hatte einfach Lust auf etwas Neues“, so die Künstlerin.

Die glasierten Raku-Werke werden in einem bis zu 925 Grad heißen Ofen im Freien gebrannt. Anschließend werden die Werke mit einer langen Zange aus dem Ofen genommen und in eine Tonne mit Sägespänen gelegt. Dabei wird bei starkem Rauch ein Kohlenstoff freigesetzt.

Judith Kok hat unter anderem zehn kunstvoll dekorierte große Töpfe geschaffen. Bei ihr gehören die größeren Flächen in einer schillernden Kupferfarbe dazu. „Und eine königliche Krone“, wie sie lächelnd hervorhebt. Sie hat einst als Sozialpädagogin mit Behinderten gearbeitet.

Alle sind mit Herz dabei

Die Künstlerinnen können in Augustenburg allein oder zusammen mit anderen in der Werkstatt arbeiten. „Aber wir sind alle mit dem Herzen dabei“, wie Ulrike H. Rasmussen erklärt. Die beiden sind sehr gespannt auf die Ausstellung. „Dann hören wir, was die anderen von unserer Kunst halten“, so Judith Kok.

Die Ausstellung im Kunstpunkt hat werktags von 13 bis 17 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Ulrike H. Rasmussens Werke Foto: Karin Riggelsen
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