Tour de France

Bergfestival in den Alpen: Das Momentum liegt bei Pogacar

Bergfestival in den Alpen: Das Momentum liegt bei Pogacar

Bergfestival in den Alpen: Das Momentum liegt bei Pogacar

dpa
Châtillon-sur-Chalaronne
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Will seinen dritten Tour-Sieg: Tadej Pogacar. Foto: Jasper Jacobs/Belga/dpa

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Noch trennen Spitzenreiter Jonas Vingegaard und Verfolger Tadej Pogacar bei der Tour de France 17 Sekunden. Schon am Freitag könnte sich das ändern.

Mit dem Ritt auf den Grand Colombier beginnt im Sekundenkampf zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar ein fünftägiges Bergfestival.

Bis kommenden Mittwoch duellieren sich der dänische Spitzenreiter der 110. Tour de France und sein slowenischer Verfolger im Jura und in den Alpen. Die Favoritenrolle schiebt sich das Duo gegenseitig zu.

Die Lage bei Vingegaard: Der schüchtern wirkende Däne setzt alles auf die Schlusswoche. «Bisher gab es noch keine Etappen, die durchgehend anspruchsvoll waren und wo die Müdigkeit kumulierte. Die kommen erst noch. Die Alpen liegen mir mehr», sagte Vingegaard und zeigte sich überrascht, bereits auf der sechsten Etappe das Gelbe Trikot übernommen zu haben. Einer dieser harten, langen Anstiege, die das Leichtgewicht aus Jütland so mag, ist der Grand Colombier mit seinen 17 Kilometer zweifelsohne.

Ferndiagnose über Leistungsfähigkeit

Die Lage bei Pogacar: «Das Momentum ist gerade etwas bei mit», sagte Pogacar. Zum Pyrenäen-Auftakt hatte der 24-Jährige zwar erst eine Minute auf Vingegaard verloren, doch bei den Bergankünften in Cauterets-Cambasque und auf dem Puy de Dôme schlug er zurück. Der zweimalige Tour-Sieger gibt sich ungebrochen optimistisch und machte sich darüber lustig, als man beim Team Jumbo-Visma eine Ferndiagnose über seine Leistungsfähigkeit abgab.

«Sie kennen meine Werte nicht, sie wissen nicht, wie viel ich wiege. Sie können vielleicht Annahmen treffen, aber sie können sich nicht sicher sein», sagte Pogacar. Der durch seinen Kahnbeinbruch Ende April erlittene Trainingsrückstand macht sich jedenfalls nicht bemerkbar.

Hier fällt die Entscheidung: Der Grand Colombier ist schwer, aber dürfte nicht entscheidend werden. Für den Zenit des Duells ist der Alpen-Abschied am Mittwoch prädestiniert, wenn es nach Courchevel geht. Kurz vor dem Ziel muss der Col de la Loze bezwungen werden, der nicht nur durch seine Länge von 28,1 Kilometern herausragt, sondern auch durch seine Höhe von 2304 Metern. Der Weg zum Dach der Tour ist bis zu 24 Prozent steil, erstmals in der Tour-Geschichte wird der Pass überquert, ehe es ins Ziel zum 2000 Meter hoch gelegenen Flugplatz von Courchevel geht.

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