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Gnabry ballert sich in WM-Form: «Je mehr Tore, desto besser»

Gnabry ballert sich in WM-Form: «Je mehr Tore, desto besser»

Gnabry ballert sich in WM-Form: «Je mehr Tore, desto besser»

dpa
München
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Traf gegen den SV Werder Bremen dreifach: Bayerns Serge Gnabry. Foto: Sven Hoppe/dpa

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Der Bayern-Block funktioniert pünktlich zur WM wieder. Das gilt besonders für Serge Gnabry. Als Dreifachtorschütze ragt er gegen Bremen heraus. Eine Prestige-Wertung führen die Münchner in Europa an.

Mit dieser Tor-Gala erfreute Serge Gnabry auch ganz besonders Hansi Flick. Der Münchner Dreifach-Torschütze gab beim «superschönen Sieg» eine perfekte Antwort auf die große WM-Frage, wer die deutschen Tore in Katar schießen könnte.

«Es tut immer wieder sehr gut als Stürmer oder Offensivspieler. Je mehr Tore, desto besser», sagte der 27-jährige Gnabry nach dem 6:1 des FC Bayern gegen seinen Ex-Club Werder Bremen.

Gnabry ragte kurz vor der Bekanntgabe des WM-Kaders an diesem Donnerstag aus dem für die Nationalmannschaft und Bundestrainer Flick so eminent wichtigen Bayern-Block um Leon Goretzka und Jamal Musiala als weitere deutsche Torschützen heraus. «Das freut mich auch für den DFB. Ich glaube, Serge ist auch ein wichtiger Spieler für Hansi», bemerkte Julian Nagelsmann. Der Bayern-Coach umarmte seinen früheren Hoffenheimer Spieler nach dem Schlusspfiff innig. «Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Ich kann ihm offen sagen, was ich sehr gut finde und was nicht. Das, was ich ihm gesagt habe, hat er sehr stark verbessert.»

Goretzka: «Gnabry mit brutaler Qualität im Abschluss»

Gnabrys Aufschwung steht sinnbildlich für die Münchner DFB-Delegation, die auf dem Tiefpunkt ihrer Liga-Misere nach dem 0:1 beim FC Augsburg im September bei den folgenden Länderspielen gegen Ungarn (0:1) und England (3:3) nicht liefern konnte. «Serge ist, egal wo er auf dem Platz steht, ein sehr torgefährlicher Spieler», sagte Goretzka. Er hob die beeindruckende Beidfüßigkeit des Kollegen hervor. «Das macht ihn unberechenbar. Er hat einfach eine brutale Qualität im Abschluss. Das macht ihn ganz besonders.»

Lange hatte Gnabry im Sommer mit einer Verlängerung seines Bayern-Vertrags, der nun bis Ende Juni 2026 datiert ist, gezögert. Nach einem starken Saisonstart enttäuschte der Olympia-Zweite von 2016 über weite Strecken. Doch im WM-Countdown nahm der bei der EM im Vorjahr noch schwache und einst unter Joachim Löw unantastbare Gnabry richtig Tempo auf.

«Er hatte mal eine Phase, wo er nicht ganz bei 100 Prozent war. Jetzt ist er es wieder», sagte Nagelsmann. «Ich hoffe, dass er diesen Flow mitnehmen kann in das Spiel am Samstag auf Schalke und dann natürlich auch zur WM.»

Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Goretzka, Gnabry, der für den verletzten Sadio Mané eingewechselte Leroy Sané und der brillante Musiala sind nach ihrer Bayern-Siegesserie auch Hoffnungsträger für die Weltmeisterschaft. «Es ist einfach wichtig, dass wir das Spiel gegen Schalke auch gewinnen und den Rhythmus bis zur WM mitnehmen», sagte Musiala.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic freut sich, «dass jeder 100 oder 120 Prozent bringt. Das ist natürlich gut für unseren deutschen Block für die WM», sagte Salihamidzic, der von Gesprächen mit Gnabry berichtete: «Serge ist ein guter Spieler, der auch Schwierigkeiten gehabt hat. Jetzt macht er Tore und bekommt Selbstvertrauen.»

Bayern mit Torrekord im Kalenderjahr

Regelmäßig war der nach seiner Gala insgesamt einmal mehr wortkarge Gnabry der zweitbeste Torschütze der Münchner hinter dem zum FC Barcelona gewechselten Super-Torjäger Robert Lewandowski. In diesem Jahr ist er hinter Musiala (9 Ligatore) mit sieben Treffern auch wieder die Nummer zwei. Angetrieben von den Offensiv-Assen betreiben die Münchner die Torfabrik Europas. 80 Pflichtspieltore in der WM-Saison sind der Spitzenwert in den Top-5-Ligen. Da konnten die Bayern sogar das Ende der beeindruckenden Torserie von Eric Maxim Choupo-Moting verschmerzen. Er verschoss einen Foulelfmeter.

«Das ist das vierte Heimspiel in Folge mit über vier Toren. 47 Tore nach 14 Spieltagen machen Spaß. Das ist das Salz in der Suppe», sagte Nagelsmann, der die für ihn quälende Neuner-Diskussion nach dem Verlust von Weltfußballer Lewandowski aktuell nicht (mehr) führen muss. «Wenn du einen Stürmer verlierst, der 40 Tore macht, da haben alle gezittert, ob wir weiterhin Tore schießen können - bis jetzt können wir», sagte Nagelsmann.

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