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Leichtathletik startet - Aus für Hochspringer Przybylko

Leichtathletik startet - Aus für Hochspringer Przybylko

Leichtathletik startet - Aus für Hochspringer Przybylko

dpa
Tokio
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Hochspringer Mateusz Przybylko ist in Tokio ausgeschieden. Foto: Morry Gash/AP/dpa

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Die deutschen Leichtathleten sind ordentlich, aber nicht überzeugend in die olympischen Medaillenwettbewerbe gestartet.

Für das deutsche Leichtathletik-Team haben die Olympischen Spiele mit Licht und Schatten begonnen.

Der Olympia-Dritte Daniel Jasinski wird auch in Tokio um eine Medaille im Diskuswurf kämpfen. Allerdings muss sich der 31-jährige Wattenscheider erheblich steigern, nachdem er sich mit nur 63,29 Metern ins Finale plagte. Vor fünf Jahren in Rio hatte er mit 67,05 Meter Bronze gewonnen. «In Rio war es auch knapp, mal guck'n», sagte Jasinski. In den Endkampf hat es auch der Potsdamer Clemens Prüfer mit 63,18 Metern geschafft. David Wrobel aus Magdeburg verpasste mit 60,38 Metern den Medaillenkampf.

Hochspringer Przybylko raus

Den Sprung ins Olympia-Finale verfehlte Europameister Mateusz Przybylko wie bei den Rio-Spielen erneut. Der 29 Jahre alte Leverkusener Hochspringer kam nicht über 2,21 Meter in der Qualifikation hinaus. Wegen einer Fußverletzung hatte er eine schwierige Saison.

Unterschiedliche Bilanzen gab es auch bei den weiteren deutschen Startern. Die Olympia-Premiere von Karl Bebendorf dauerte nur 8:33,27 Minuten. Als erster deutscher Leichtathlet musste der dreimalige nationale Meister als Vorlauf-Elfter über 3000 Meter Hindernis seine Sachen wieder packen. «Die Strecke hat sich von ihrer besten Seite gezeigt, nämlich, wie hart sie sein kann», sagte der 25-jährige Dresdner.

Starke Sprinterinnen

Gut lief es dagegen für die weiteren deutschen Läufer zum Auftakt. Die beiden Sprinterinnen Alexander Burghardt (Burghausen/11,08 Sekunden) und Tatjana Pinto (Paderborn/11,16) erreichten das Halbfinale. Die frühere EM-Zweite Gina Lückenkemper (Berlin) erhält womöglich erst in der Staffel ihre Startchance.

Über 400 Meter Hürden zog das deutsche Trio geschlossen ein. Schnellster in den Vorläufen war Luke Campbell in 49,19 Sekunden gefolgt von seinem Frankfurter Vereinskollegen Joshua Abuaku (49,19). Auch der Sindelfinger Constantin Preis rannte mit 49,73 Sekunden noch in die nächste Runde. Hürden-Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen reichten lockere 48,65 Sekunden zum Weiterkommen.

Über 800 Meter reichte es für die siebenmalige deutsche Meisterin Christina Hering (München/2:02,23 Minuten) nicht, um ins Halbfinale zu gelangen. Dafür schaffte es die ebenfalls aus München kommende Katharina Trost mit 2:00,99 Minuten.

Mixed-Staffel verpasst bei Premiere Finale

Bei der Olympia-Premiere der Mixed-Staffeln über 4 x 400 Meter in der Leichtathletik hat das deutsche Quartett nach einem kuriosen Hin und Her am Ende das Finale verpasst. Weil die Jury die Disqualifikationen der Dominikanischen Republik und der USA wieder zurücknahm, belegte die DSV-Staffel nur Rang neun.

Marvin Schlegel, Corinna Schwab (beide Chemnitz), Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (Oldenburg) und Manuel Sanders (Dortmund) kamen als Fünfte des zweiten Vorlaufs nach 3:12,94 Minuten ins Ziel. Die Zeit gilt als deutsche Bestleistung, einen offiziellen Rekord gibt es hier nicht. Die bisherige Bestzeit stand bei 3:16,85 Minuten von Yokohama 2019. Erster im Lauf mit der deutschen Staffel wurde nach der Rücknahme der Disqualifikationen die US-Staffel (3:11,39) vor der Dominikanischen Republik (3:12,74), Belgien (3:12,75) und Irland (3:12,88).

Gierisch erlebt «Untentag» im Dreisprung

Dreispringerin Kristin Gierisch wollte nach ihrem Aus in der Qualifikation der Olympischen Spiele von Tokio nur noch schnell zum Arzt. «Ich will zum Physio und zum Doc, es muss schnell gehen jetzt», sagte die ehemalige Halleneuropameisterin, die sich bei ihrem ersten Versuch eine Verletzung am Rücken zugezogen hatte. «Das passiert, das ist der Sport, ich mache Dreisprung und renne nicht nur gerade aus.»

Neben Gierisch verpasste auch Neele Eckhardt-Noack aus Göttingen den Einzug ins Finale. Die 29-Jährige legte im dritten Versuch zwar noch einen Satz über 14,20 Meter hin. Dennoch reichte es auch bei ihr knapp nicht für einen Platz im Medaillenkampf am Sonntag.

Gierisch, 2016 in Rio noch Elfte, war zunächst zuversichtlich gewesen. «Eigentlich habe ich mich gut warm gemacht, eigentlich ein ganz guter Tag, dachte, heute kann ein bisschen was gehen», erzählte die deutsche Rekordhalterin. Im ersten Versuch war ihr ein technischer Fehler unterlaufen, im zweiten gelang ihr nur eine Weite von 13,02 Metern. Den dritten Sprung ließ sie verletzungsbedingt ganz aus.

«So ist es im Sport, nichts läuft linear. Es geht nach oben, nach unten, heute war leider so ein Untentag», sagte Gierisch. Sie wolle sich aber von der Enttäuschung in Tokio «nicht unterkriegen» lassen. Schließlich habe sie in diesem Jahr auch mit einem Trainerwechsel «relativ viel durchgemacht». Sie blicke dennoch «super zuversichtlich» nach vorne, versicherte die 30-Jährige von Bayer Leverkusen.

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