Nationalmannschaft
«Einfach besser werden»: Musiala und der Weltfußballer-Hype
«Einfach besser werden»: Musiala und der Weltfußballer-Hype
«Einfach besser werden»: Musiala und der Weltfußballer-Hype
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Immer wieder wird über Jamal Musiala in Superlativen berichtet, dem Nationalspieler wird eine ganz große Karriere vorausgesagt. Der Bayern-Profi geht damit erstaunlich pragmatisch um.
Die Schultern, auf denen die Hoffnungen und Sorgen einer ganzen Fußball-Nation ruhen, sind erstaunlich schmal. Beim Training der Nationalmannschaft vor den abschließenden Gruppenspielen der Nations League sieht Jamal Musiala mit Mütze und Handschuhen so aus, wie ein 21-Jährige eben aussieht, der einfach nur kicken will. Musiala lacht, er macht ein paar unscheinbare Tricks, hört aufmerksam dem Bundestrainer zu. Und das mit dieser Unbekümmertheit, wegen der ihm eine Karriere ohne Grenzen vorausgesagt wird.
Weltfußballer, Ballon-d'Or-Gewinner, Weltmeister - es scheint keinen Titel zu geben, der noch nicht mit dem Jungprofi des FC Bayern in Verbindung gebracht wurde. Musiala? Der wird einmal der Beste der Besten, so wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Zu einem Teil des Weges dahin scheint aber vor allem auch zu gehören, dass der Ausnahmekönner selbst das nicht schon alles glaubt und lebt.
«Er ist bodenständig, das ist das Wichtigste», sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der Deutschen Presse-Agentur vor den Partien der DFB-Auswahl am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage später in Budapest gegen Ungarn (20.45 Uhr/ZDF). Musiala habe ein «super Umfeld, mit seinem Management, mit seiner Familie. Das ist wichtig, um trotz aller Lobeshymnen auf dem Boden zu bleiben.»
«Einfach besser werden»
Musiala selbst hat für sich einen sehr pragmatischen Umgang mit Lobeshymnen und Prophezeiungen gefunden. «Über die Jahre habe ich immer weniger draufgeschaut», sagte er und verweist darauf, dass es auch bei ihm nicht immer gut laufen werde. «In guten und schlechten Zeiten» den gleichen Rhythmus zu haben, helfe. Sein Fokus liege nicht auf den Medien, sondern darauf, «einfach besser zu werden».
Bei den Bayern trifft er derzeit, wie er will, ob per Distanzhammer oder mittlerweile auch per Kopf. In der Nationalmannschaft kommt Musiala auf 36 Partien. Dass er ein bedeutungsvolles Spiel der DFB-Auswahl im Alleingang entscheidet, steht noch aus, was in dem Alter aber auch nicht verwunderlich ist. «Für mich geht es darum, Schritte nach vorne zu machen», sagte er.
In den vergangenen Wochen begeisterte der 21-Jährige die Münchner Fans trotz kleinerer Verletzungsprobleme in etlichen Spielen. Als Musiala Anfang September nicht in der Top-30-Liste für den Ballon-d'Or auftauchte, fand Bayern-Sportvorstand Max Eberl das «völlig unverständlich». Den Wert des Offensivspielers für den Rekordmeister wird das aber nicht geschmälert haben, die Bayern wollen den bis 2026 laufenden Vertrag so schnell es geht verlängern. «Da kann ich jetzt nicht viel erzählen», sagte Musiala.
Lob vom Bundestrainer
In den WM-Titel-Planungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann spielt der jetzt schon mehrmalige deutsche Meister gemeinsam mit dem Leverkusener Florian Wirtz eine, wenn nicht sogar die zentrale Rolle. «Er hat gerade eine sehr gute Phase, er hat die Gier, Tore zu erzielen», sagte Nagelsmann.
Bei den Bayern trüge Musiala eine «große Verantwortung», sagte der Bundestrainer. In München träumen die Fans und Verantwortlichen längst davon, dass Musiala und Wirtz bald vereint in Trikots des Rekordmeisters auf dem Rasen stehen, angelehnt an den «Wusiala»-Hype während der Heim-EM.
«Das sind die beiden großen Spieler, die wir haben. Aber sie brauchen Hilfe von außen, aus dem eigenen Umfeld, von den Trainern», sagte Matthäus. Beide zeichne aber in jungen Jahren «schon eine große Stabilität aus» - weshalb der Rekordnationalspieler auch selbst zu Lobeshymnen ansetzt und die Namen von Messi und Maradona nennt, wenn er über Musiala spricht.