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Nach Debatten: Davis-Cup-Team startet erfolgreich in China

Nach Debatten: Davis-Cup-Team startet erfolgreich in China

Nach Debatten: Davis-Cup-Team startet erfolgreich in China

dpa
Zhuhai
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Yannick Hanfmann musste in seinem Einzel gegen die Slowakei einen Matchball abwehren. Foto: Frank Molter/dpa

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Ohne die besten vier Einzelspieler müssen die deutschen Tennis-Herren in der Davis-Cup-Gruppenphase in China auskommen. Dennoch gelingt der Auftakt. «Es macht Lust auf mehr», sagt ein Erfolgsgarant.

Nach den Debatten über die umstrittene Vergabe von Davis-Cup-Partien an China haben die deutschen Tennis-Herren auf dem angestrebten Weg zur Endrunde einen Auftakterfolg gefeiert. Auch ohne Topspieler Alexander Zverev gewann die stark ersatzgeschwächte Auswahl von Teamchef Michael Kohlmann das Gruppenspiel in Zhuhai gegen die Slowakei. Maximilian Marterer und Yannick Hanfmann führten die Deutschen zum Erfolg, der bereits nach den beiden Einzeln und dem uneinholbaren 2:0 feststand. 

Malaga als Ziel

«Ich bin sehr zufrieden mit diesem Start in die Woche, es macht Lust auf mehr», bilanzierte Marterer erleichtert. Der Nürnberger überzeugte mit einem 6:4, 7:5 gegen Lukas Klein. Dann kämpfte sich Yannick Hanfmann nach einem Satzrückstand zum 3:6, 6:3, 7:6 (7:3) gegen Jozef Kovalik. Nachdem er bei 4:5 im dritten Abschnitt einen Matchball abwehren musste, sicherte er wenig später den entscheidenden zweiten Punkt.

Der erste Schritt, sich als eines der beiden besten Teams der Vierergruppe für das Viertelfinale im spanischen Malaga im November zu erreichen, ist damit geschafft. 

Die erst am Vorabend eingetroffenen US-Open-Finalisten Tim Pütz und Kevin Krawietz gerieten dank der erfolgreichen Einzel nach ihrer langen Anreise nicht unter Druck, das abschließende Doppel unbedingt gewinnen zu müssen. Dass der Weltverband ITF die deutsche Gruppe C nach China vergeben hatte, hatte erhebliche Reisestrapazen verursacht und scharfe Kritik hervorgerufen. «Ich glaube, dass die Teams, die jetzt hier sind, sich alle einig drüber sind, dass es mehr oder minder Quatsch ist, hier zu spielen», hatte Teamchef Kohlmann gesagt.

Marterer: «Könnte eine kleine Überraschung geben» 

Bei extrem schwülen Bedingungen in der Halle zeigten sich die Deutschen davon auf dem Platz jedoch unbeeindruckt. Am Donnerstag bekommt es die Auswahl, die ohne Zverev sowie Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer und Daniel Altmaier auskommen muss, mit Chile als vermeintlich stärkstem Gegner zu tun. 

«Wir alle haben uns sehr gut vorbereitet. Wir fühlen uns mit den Bedingungen wohl. Ich glaube, es könnte eine kleine Überraschung geben am Donnerstag», sagte Marterer. Am Samstag ist die USA abschließender Gruppengegner.

Hanfmann gewinnt ohne sein bestes Tennis

Weil die deutschen Top Vier der Einzel-Weltrangliste im Aufgebot fehlen, rücken Marterer und Hanfmann in den Fokus. Beide kämpften im ersten von drei Gruppenspielen mit Nervosität. Hanfmann erreichte gegen Kovalik nicht seine Topform. Er drehte dennoch die Partie und war nach dem Erfolg in 2:17 Stunden umso glücklicher. «Wir haben den zweiten Punkt, das ist schon mal ein Sieg», sagte der Karlsruher, der als Weltranglisten-96. in Zhuhai die deutsche Nummer eins ist.

Marterer gelang mit dem Break im ersten Spiel des Matches gegen Klein ein perfekter Start. Erfolgreich verteidigte er dank starker Aufschlagspiele den Vorsprung bis zum Satzgewinn. Im zweiten Durchgang blieb er auch in den engen Situationen am Ende bei eigenem Service ruhig. 

«Ich denke, ich habe es ganz ordentlich hinbekommen», sagte die Nummer 104 der Welt. «Ich hoffe, ich kann die gute Form in die nächsten Matches transportieren. Dann kann es für uns eine sehr erfolgreiche Woche werden.»

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