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Unterschiedliche Voraussetzungen vor dem 105. Clasico

Unterschiedliche Voraussetzungen vor dem 105. Clasico

Unterschiedliche Voraussetzungen vor dem 105. Clasico

dpa
Kiel/Flensburg
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Kiels Trainer Filip Jicha (r) bejubelt gemeinsam mit seinem Asssistenzteam und den Ersatzspielern einen Treffer. Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild

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Während Gastgeber THW Kiel am Sonntag mit drei Siegen im Rücken und dem stärksten Team antreten kann, ist die Situation bei der SG Flensburg-Handewitt deutlich schlechter. SG-Coach Maik Machulla gibt sich dennoch kämpferisch.

Kiel auf Kurs, Flensburg mit Stotterstart. Vor dem 105. Handball-Clasico zwischen den Bundesligisten THW Kiel und SG Flensburg-Handwitt am Sonntag (13.40 Uhr/Sky und N3) scheinen die Rollen klar verteilt zu sein.

Hier der Rekordmeister und Titelverteidiger aus Kiel mit drei Siegen aus den bisher drei Pflichtspielen, dort der Vize und Herausforderer aus Flensburg, der erst eine von drei Partien gewonnen hat.

«Im Derby gibt es keine Favoriten»

«Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein, und der THW ist klarer Favorit», blickt SG-Coach Maik Machulla voraus. Doch ganz chancenlos sieht der 44-Jährige seine Mannschaft nicht: «Wir fahren nach Kiel, um etwas Zählbares mitzunehmen. Das ist unser Anspruch.» THW-Trainer Filip Jicha entgegnete am Freitag: «Im Derby gibt es keine Favoriten. Egal, wer welche Probleme oder welchen Lauf hatte. Ich erwarte ein spannendes Spiel.»

Deutlicher wurden da schon einige Kieler Spieler: «Wir sind deutscher Meister», sagte Kreisläufer Patrick Wiencek: «Ich denke schon, dass wir der Favorit sein werden.» Linksaußen Magnus Landin ergänzte: «Kiel ist immer Favorit, wenn wir zu Hause spielen.»

Machulla machen vor allen die verletzten Spieler Sorgen. So fehlten am Donnerstag beim 21:25 in der Champions League gegen den FC Barcelona Franz Semper, Göran Sögard Johannessen, Magnus Röd und Lasse Möller. Dafür saßen Co-Trainer Mark Bult sowie die U23-Spieler Mikael Helmersson und Oscar van Oettingen auf der Bank. Eine Entspannung bis zum Derby erwartet der SG-Coach nicht. Er setzt auf die mentale und physische Stärke seiner Spieler: «Wir haben in der vergangenen und in dieser Saison gezeigt, dass wir tolle Handballer haben.»

Kiel kann aus dem Vollen schöpfen

Anders dagegen ist die Situation beim THW Kiel, der nach der Rückkehr von Niokla Bilyk nach dessen Kreuzbandriss auf den kompletten Kader zurückgreifen kann. Weiteres Plus der Zebras: Vor der Saison gab es keinen Neuzugang, sodass Trainer Filip Jicha über ein eingespieltes Team verfügt.

Von der letzten zehn Duellen gewannen beide Clubs je fünf Spiele. In der Gesamtwertung führen die Kieler bei bislang fünf Unentschieden mit 62:37 Siegen. Zugelassen sind am Sonntag 9000 Zuschauer in der Kieler Arena. «Es ist ein Derby, es werden viele Emotionen im Spiel sein», blickt Machulla voraus: «Wir müssen mutig und couragiert auftreten.» Auch Patrick Wiencek freut sich auf die vielen Fans in der Arena. Die Partien gegen die SG ohne Zuschauer waren schon «etwas mau. Da kam irgendwie kein richtiges Derbyfeeling zustande.»

Dass das Duell schon so früh in der Saison steigt, ist im übrigen einem Automatismus geschuldet: «Irgendwann müssen ja auch Kiel und Flensburg gegeneinander spielen. Wir speisen jede Menge Daten ein, und am Ende spuckt der Computer einen Spielplan aus», sagte Bundesliga-Spielleiter Andreas Wäschenbach den «Kieler Nachrichten» (Freitag). Die Handball-Bundesliga nutzt dieselbe Software wie die Deutsche Fußball Liga.

Das Rückspiel findet am 31. Spieltag Ende Mai kommenden Jahres statt. Sollten sich der THW und die SG für das Viertelfinale in der Champions League qualifizieren, würde die Partie zwischen den Hin- und Rückspielen in der europäischen Königsklasse steigen. Auch kein idealer Termin.

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