Eishockey

Dramatischer Derby-Sieg nach Penaltyschießen

Dramatischer Derby-Sieg nach Penaltyschießen

Dramatischer Derby-Sieg nach Penaltyschießen

nlm
Esbjerg
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Josh McDonald erzielte beim insgesamt achten Versuch den einzigen Treffer im Penaltyschießen. Foto: Scanpix/Thomas Sjørup

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SønderjyskE darf eine starke Comeback-Woche in der dänischen Eishockey-Liga bejubeln. In einem unterhaltsamen Lokalderby haben sich die Hellblauen einen Sieg nach Penaltyschießen über den Erzrivalen Esbjerg Energy erkämpft. 

Das SønderjyskE-Team verschlief am Freitagabend in Esbjerg erneut die Anfangsphase, zeigte jedoch abermals große Comeback-Qualitäten, wie bereits beim wichtigen ersten Saisonsieg am Dienstag über Rungsted. Nach einem schleppenden Beginn entwickelte sich das Derby zu einem dramatischen, nervenaufreibenden und abwechslungsreichen Spiel. Nach einem 4:4-Unentschieden nach regulärer Spielzeit sorgte Josh McDonald im Penaltyschießen für die Entscheidung zugunsten der Hellblauen. 

Gegen eine verletzungsgeprägte und somit schmale Esbjerg-Truppe hoffte SønderjyskE-Trainer Mario Simioni, von Beginn an einen konzentrierten Auftritt seiner Mannschaft zu sehen. Doch seine Spieler in hellblau, die ebenfalls verletzungsbedingt auf die ausländischen Stürmer Anthony Nigro und MacGregor Sharp verzichten mussten, brauchten lange um in das Spiel zu finden. Im ersten Drittel fehlte SønderjyskE das Tempo und der Kampfgeist. Nicolaj Henriksen durfte gegen seinen ehemaligen Verein zum ersten Mal in dieser Saison das SønderjyskE-Tor von Beginn an hüten. Doch der 20-jährige Valdemar Ahlberg schockte SønderjyskE und Henriksen nach nur drei gespielten Minuten mit dem frühen Führungstor für Esbjerg.

Auch im zweiten Drittel legten die Gastgeber einen Blitzstart hin. Nach einem hervorragenden Umstellungsspiel erhöhte Zach Pochiro auf 2:0 für Esbjerg. Dieser Gegentreffer schien jedoch wie ein Weckruf für den nordschleswigschen Vizemeister zu wirken, der nun endlich den Kampf mit dem Gastgeber aufnahm. Die Hellblauen wirkten plötzlich wachsamer und agiler auf den Kufen. So brachten die SønderjyskE-Spieler auf einmal die nötige Durchschlagskraft und Dynamik auf das Eis, die sich die Zuschauer vom Derby erhofft hatten. Innerhalb von nur drei Minuten erzielte SønderjyskE zwei Tore, die für neue Intensität und Spannung sorgten. Für den Anschlusstreffer sorgte Josh McDonald nach hervorragender Vorarbeit von Daniel Nielsen. Nur einen Augenblick später glich Christian Silfver auf 2:2 aus, nachdem sein Fernschuss mehrere Spieler passierte, die dem Esbjerg-Keeper die Sicht verdeckten.

Auch im Schlussdrittel zeigte sich eine nun selbstbewusste SønderjyskE-Mannschaft risikobereit. Das Team von Simioni spielte auf Sieg und drehte wie schon in Rungsted, trotz eines 0:2-Rückstandes, die Partie. Nach Puckeroberungen in der Mitte des Feldes schaltete die SønderjyskE-Mannschaft gleich zweimal blitzschnell um. Zunächst schob Anders Førster nach einem schnellen Gegenangriff den Puck für SønderjyskE in die gegnerischen Tormaschen. Zehn Minuten vor der Schlusssirene schien dann Josh McDonald mit dem 4:2 für die Hellblauen den Deckel auf die Partie zu machen. Doch als Travis Brown fünf Minuten vor Schluss auf den Spielstand von 3:4 verkürzte, mussten die Hellblauen wieder zittern. Und tatsächlich gelang den Gastgebern im Powerplay nur wenig später der 4:4-Ausgleichstreffer. Mit einem fantastischen Schuss in den Winkel durch Pochiro rettete sich Esbjerg in die Verlängerung.

In der fünfminütigen Verlängerung, in der drei Feldspieler beider Mannschaften gegeneinander antreten, war Esbjerg überlegen. Die Gastgeber trafen aber nur die Latte und verpassten somit die vorzeitige Entscheidung vor dem Penaltyschießen. Hier scheiterten sieben Spieler an den gegnerischen Torhütern, ehe der Mann des Tages, Josh McDonald, als einziger Penalty-Torschütze für die Entscheidung zugunsten von SønderjyskE sorgte.

 

Esbjerg Energy – SønderjyskE (1:0, 1:2, 2:2) 4:5 n.P.

1:0 Valdemar Ahlberg (3:07/Ass.: Niklas Andersen), 2:0 Zach Pochiro (21:51/Ass.: Niklas Andersen), 2:1 Josh McDonald (23:36/Ass.: Daniel Nielsen, Mads O. Lund), 2:2 Christian Silfver (26:13/Ass.: Josh McDonald, Daniel Nielsen), 2:3 Anders Førster (47:10/Ass.: Mike Little, Oliver Gatz Nielsen), 2:4 Josh McDonald (49:02), 3:4 Travis Brown (54:26), 4:4 Zach Pochiro (56:01/Ass.:Travis Walsh, Niklas Andersen) 4:5 Josh McDonald (Penalty).

Zeitstrafen: Esbjerg 4x2 – SønderjyskE 4x2 Minuten.

Schiedsrichter: Thomas Buchardt Andersen/Niclas B. Lundsgaard.

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Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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