Die Comeback-Spezialisten waren im Heimspiel gegen die Rødovre Mighty Bulls knapp ein Drittel lang völlig weg vom Fenster, konnten aber vor 2.304 Zuschauern in der Woyenser Frøs Arena am Ende dennoch einen überzeugenden 6:2-Sieg einfahren.

Nach dem verkorksten Saisonstart haben die Hellblauen mit dem dritten Sieg in Folge den Kontakt zur Spitzengruppe wieder hergestellt. SønderjyskE musste erneut auf zwei seiner Top-Legionäre, Anthony Nigro und MacGregor Sharp, auskommen. Eigengewächs Daniel Madsen sprang in die Bresche und war mit zwei Toren und einer Vorlage ein ausschlaggebender Faktor.

„Ich weiß auch nicht, wieso wir erst nach einem Rückstand aufwachen. Hätte ich die Antwort, hätte ich dagegen etwas unternommen, aber wir brauchen offenbar einen Weckruf, bevor wir in Schwung kommen“, sagt Daniel Madsen zum „Nordschleswiger“: „Wir sind im zweiten und dritten Drittel mehr Schlittschuh gelaufen, haben die Eisfläche besser genutzt und das Spiel in den Griff bekommen.“

Nach einem Heimsieg hatte es allerdings im ersten Drittel keineswegs ausgesehen. SønderjyskE verschlief die Anfangsphase komplett und lief nach einem frühen Doppelpack der Mighty Bulls einem 0:2-Rückstand hinterher. Die Gäste waren im ersten lauf- und einsatzfreudiger. SønderjyskE war gar nicht im Spiel, konnte aber aus dem Nichts in der letzten Minute des Anfangsdrittels verkürzen.

SønderjyskE kam mit viel mehr Feuer in den Kufen aus der ersten Drittelpause und diktierte fortan das Geschehen. Die glänzend herausgespielten Tore von Phil Lane und Daniel Madsen zum 3:2 ließen die Partie kippen. Ein Schiedsrichterfehler verhinderte die 4:2-Führung noch im zweiten Drittel. Jonas Reimer und Michael Nielsen hatten eine Minute vor dem letzten Seitenwechsel übersehen, dass Steffen Frank bereits auf die Bank gelaufen war, und sich verzählt. Josh McDonald wurde als sechster Feldspieler gewertet, als dieser über die Bande sprang und die Hartgummischeibe in den Torwinkel hämmerte. Die Schiedsrichter hatten wenige Bruchteile einer Sekunde vor dem Tor abgepfiffen und konnten so, auch wenn sie wollten, den korrekten Treffer nicht mehr geben.

Die SønderjyskE-Fans durften aber dennoch bereits nach 21 Sekunden des Schlussdrittels über das 4:2 jubeln, und auch die Schiedsrichter werden sich insgeheim ein Stück weit darüber gefreut haben, dass im Schlussdrittel überhaupt keine Spannung aufkam. Der Zählfehler der Schiedsrichter spielte keine Rolle mehr. Dazu war SønderjyskE gegen die gut in die Saison gestarteten Mighty Bulls am Ende zu souverän.

„Die drei Siege haben uns Selbstvertrauen gegeben. Der Glaube ist da, dass wir es können“, meint Daniel Madsen, der mit SønderjyskE am Freitag in Herlev und am Sonntag zu Hause gegen Aalborg antreten muss.

SønderjyskE - Rødovre Mighty Bulls (1:2,2:0,3:0) 6:2

0:1 Steffen Klarskov (4:43), 0:2 André Pison (5:24), 1:2 Daniel Madsen (19:19/Ass.: Steffen Frank), 2:2 Phil Lane (22:39/Ass.: Frederik Bjerrum), 3:2 Daniel Madsen (28:33/Ass.: Mike Little), 4:2 Phil Lane (40:21/Ass.: Frederik Bjerrum, Daniel Madsen), 5:2 Daniel Nielsen (57:13/5 gegen 4), 6:2 Frederik Bjerrum (57:57/Ass.: Steffen Frank). Matchstrafe: Frederik Bjerrum (60.) Zeitstrafen: SE 1x5 und 3x2 – RMB 5x2 Minuten. Schiedsrichter: Jonas Reimer/Michael Nielsen. Zuschauer: 2.304.