Eine neue Realität wartet auf die Fußballer von SønderjyskE, wenn sie am Freitagvormittag die Vorbereitungen auf die neue Saison in Angriff nehmen. 

Zum ersten Mal seit 14 Jahren haben die Hellblauen wieder ein Ticket für die zweite Klasse gelöst. Der sofortige Wiederaufstieg in die erste Klasse wird angestrebt, muss aber mit einem deutlich gestrafften Budget geschafft werden.

Wer gedacht hätte, dass Eigentümer Robert Platek einfach frisches Geld in den Klub pumpt, um die sinkenden Einnahmen zu kompensieren, sieht sich getäuscht. Im Gegenteil. Der US-Amerikaner besteht darauf, dass der Klub vom sportlichen Budget her auf eigenen Beinen steht.

„Verantwortungsbewusstes Handeln“

SønderjyskE wird den Gürtel enger schnallen müssen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Bislang ist stets die Rede davon gewesen, dass die Rahmenbedingungen sich nicht ändern werden, doch auch auf Führungsebene hat der Superliga-Absteiger Einsparungen vornehmen müssen.

Der „Head of Recruitment and Player Development“, Joe Manns, und Teammanager Casper Daather haben eine Kündigung bekommen. Zudem ist vorerst nicht vorgesehen, dass ein Nachfolger des zu Brøndby IF abgewanderten Scouts und Analytikers Søren Frederiksen gesucht wird. Dafür ist allerdings vor einigen Wochen Carsten Broe als Scout hinzugekommen.

„Es ist eine Frage der Ressourcen und eine Optimierung der Organisation. Wir haben nach dem Abstieg das Budget justieren müssen und betrachten die Änderungen als verantwortungsbewusstes Handeln“, sagt SønderjyskE-Fußballdirektor Jonas Lygaard auf Anfrage zum „Nordschleswiger“, ohne weiter auf die Personalien eingehen zu wollen.

Das Ende war abzusehen

Joe Manns wird noch das laufende Transferfenster gemeinsam mit Sportdirektor Esben Hansen zu Ende bringen, wird danach aber bei SønderjyskE ausscheiden. Der Engländer war erst im Juni 2021 eingestellt worden, doch spätestens bei der Verpflichtung eines Sportdirektors im November war das Ende von Joe Manns bei SønderjyskE abzusehen.

Esben Hansen war geholt worden, weil das Modell ohne Sportdirektor, dafür mit einem CEO und einem „Head of Recruitment and Player Development“ sowie einem internationalen, vereinsübergreifenden „Recruitment Team“ zwischen SønderjyskE, Spezia und Casa Pia, kläglich gescheitert war.

Casper Daather war erst im September 2021 als neuer Teammanager eingestellt worden, um den Fußballern außerhalb des Spielfeldes die besten Bedingungen zu sichern und viele der praktischen und administrative Aufgaben zu lösen, die bis zu seinem Ausscheiden der ehemalige Kapitän Marc Pedersen erledigt hatte.