FUSSBALL

Die große Jagd aufs Geld

Die große Jagd aufs Geld

Die große Jagd aufs Geld

Hadersleben/Haderslev
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Viele Fans stehen ausländischen Investoren kritisch gegenüber. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

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Immer mehr dänische Fußballvereine bieten sich ausländischen Investoren an – auch SønderjyskE will einen Verkauf nicht ausschließen.

Der FC Nordsjælland hats getan. Der FC Midtjylland auch. Das mögliche Engagement eines österreichischen Getränkeherstellers hat bei Brøndby IF für Aufruhr gesorgt, und der Vorstandsvorsitzende von Randers FC, Svend Lynge Jørgensen, ist der Meinung, dass es ohne Investoren nicht mehr geht.

„Man kann sich damit zufriedengeben, in acht von zehn Jahren in der Superliga zu spielen und sich auf einen Abstieg einzustellen. Ich und die restlichen Mitglieder des Vorstandes wollen aber so hoch wie möglich spielen“, sagte Svend Lynge Sørensen gegenüber Ritzau. Dies sei seiner Einschätzung nach nur mit einem starken Investor im Rücken möglich. 

„Wir bekommen niemals 50 Millionen Kronen an Sponsoreneinnahmen zusammen. Dafür gibt es in der Stadt nicht genug Firmen und Mittel“, erklärte der Vorsitzende.

Auch SønderjyskE schließt einen Verkauf nicht aus

Der Vorstandsvorsitzende von SønderjyskE, Claus Guldager, sieht einen Verkauf der Fußballabteilung zwar nicht als Notwendigkeit an, aber als hilfreiche Möglichkeit.

„Ich würde nicht sagen, dass Investorengelder Voraussetzung sind, um im dänischen Fußball oben mitzuspielen, aber es erleichtert doch einige Dinge sehr. Die Vereine verdienen ihr Geld hauptsächlich durch TV-Gelder und Spielerverkäufe. Mit einem Investor wäre man nicht mehr auf diese beiden Positionen beschränkt. Es gäbe deutlich mehr Möglichkeiten“, sagte er dem „Nordschleswiger“.

Wichtig ist, dass der Preis und die Rahmenbedingungen stimmen, betont der Vorstandsvorsitzende.

„Das muss gar nicht unbedingt ein ausländischer Geldgeber sein. Auch in Dänemark gibt es finanzstarke Investoren. Wir wollen uns kein Preisschild umhängen, aber wenn jemand kommt und uns ein gutes Angebot macht, können wir einen Verkauf der Fußballabteilung nicht ausschließen“, so Claus Guldager. 

Fluch oder Segen?

Viele Fans sehen den steigenden Einfluss von Investoren im Fußball kritisch. Sie befürchten, dass ihr Lieblingssport zu einem Spielplatz der Milliardäre wird.

Und auch sportlich gibt es nicht nur gute Beispiele. So stand der deutsche Verein TSV 1860 München beispielsweise kurz vor der Insolvenz, sportlich waren die Münchner aber ein ambitionierter Zweitligaverein.

Der jordanische Multimillionär Hasan Ismaik pumpte knapp 70 Millionen Euro in den Klub, beglich Altschulden und kaufte zahllose Spieler, Trainer und Sportdirektoren. Es folgte ein Abstieg bis in die vierte Liga.

Als Gegenbeispiel lässt sich die Erfolgsgeschichte von RB Leipzig heranziehen, die es innerhalb weniger Jahre von der Oberliga bis in die Champions League schafften.


 
 

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