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Nicht mehr so viel Zirkus bei Julius Eskesen

Nicht mehr so viel Zirkus bei Julius Eskesen

Nicht mehr so viel Zirkus bei Julius Eskesen

Hadersleben/Haderslev
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Julius Eskesen kam im Januar 2020 von OB zu SønderjyskE. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Vor zwei Monaten stand er kurz vor dem Absprung. Julius Eskesen sah bei SønderjyskE keine sportliche Perspektive mehr, mittlerweile kommt der 22-Jährige wieder regelmäßig zum Einsatz.

Das Lachen und die gute Laune sind bei Julius Eskesen zurückgekehrt. Das hatte vor zwei Monaten noch ganz anders ausgesehen, als der SønderjyskE-Fußballer auf einen Wechsel drängte.

„Es sieht so aus, dass ich hier überflüssig geworden bin. Ich bin immer sehr gerne hier gewesen, aber ich spiele Fußball, um auch zu spielen“, sagte Julius Eskesen Ende August kurz vor Ende der Sommertransferperiode. Er bemühte sich um einen Wechsel, und es gab auch Interessenten aus Dänemark und Norwegen, doch der Wechsel scheiterte an den Ablöseforderungen von SønderjyskE.

Der 22-Jährige war aus der Mannschaft gerutscht und musste sich erst wieder in die Mannschaft zurückkämpfen, hat aber in vier der letzten fünf Superliga-Spielen jeweils mehr als eine Stunde gespielt.

Julius Eskesen hat 86 Superliga-Spiele absolviert – 35 für OB, 51 für SønderjyskE. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

„Ich habe an und für sich nicht so viel geändert. Ich habe mein Selbstvertrauen nicht verloren und versucht, ein konstant hohes Niveau beim Training zu zeigen. Vielleicht hat man herausgefunden, dass ich vielleicht doch gut Fußball spielen kann“, sagt Julius Eskesen zum „Nordschleswiger“: 

Sowohl Glen Riddersholm als auch Michael Boris hatten ihn als Mann für die Außenbahn gesehen, doch der 22-Jährige pochte darauf, dass er zentraler Mittelfeldspieler ist.

Nicht so viel Zirkus

„Ich bin mehr in die Mitte gerückt, und das hat einen positiven Effekt gehabt“, meint Eskesen.

„Nicht so viel Zirkus“, hat SønderjyskE-Trainer Michael Boris seinem Mittelfeldspieler schon einige Male beim Training zugerufen.

„Ja, den Spruch habe ich schon ein paar Mal gehört“, lacht Eskesen: „Das ist eher im Training als in den Spielen vorgekommen, wo er das Gefühl hatte, dass es zu viel Samba-Fußball war. Er hat mich gebeten, in den Spielen ein wenig simpler zu spielen, und das habe ich auch getan.“

Julius Eskesen im Zweikampf mit Evander vom FC Midtjylland. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Julius Eskesen und SønderjyskE konnten am Mittwoch ein Erfolgserlebnis feiern, als AGF im Pokal ausgeschaltet wurde. Ein Erfolgserlebnis ist auch im Abstiegskampf der Superliga dringend nötig, wenn Aufsteiger Silkeborg IF am Sonntag ab 20 Uhr in Hadersleben zu Gast ist.

„Ich habe in den vergangenen Wochen positive Tendenzen gesehen, und das müssen wir mit ins Spiel nehmen. Wir müssen Punkte sammeln, aber wir denken nicht zu viel an den Druck. Viele von uns haben bereits in einer solchen Situation gestanden, und wir müssen einfach von Spiel zu Spiel blicken. Es sind aber lauter Sechs-Punkte-Spiele vor der Winterpause“, meint Julius Eskesen vor den Partien gegen Silkeborg IF, Vejle Boldklub, AaB und Viborg FF.

Julius Eskesen will mit SønderjyskE gegen Silkeborg punkten. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

Silkeborg IF hat einen beeindruckenden Saisonstart hingelegt und ist in der oberen Tabellenhälfte zu finden.

„Kontinuität ist bei Silkeborg das Schlüsselwort. Die haben ständig an die Spielweise und an den Prozess geglaubt und haben junge Spieler eingebaut. Die lassen den Ball zentral gut laufen“, so der Mittelfeldspieler, der aber gute Chancen für SønderjyskE sieht: „Ich habe keine Zweifel, dass wir die Wende schaffen werden. Wir haben ein schweres Programm hinter uns und haben dennoch um die Punkte mitgespielt.“