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SønderjyskE müht sich am Schlusstag vergeblich

SønderjyskE müht sich am Schlusstag vergeblich

SønderjyskE müht sich am Schlusstag vergeblich

Hadersleben/Haderslev
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SønderjyskE intensivierte am Schlusstag vergeblich die Bemühungen um Christian Cappis von Hobro IK. Foto: Claus Birch/Ritzau Scanpix

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„Die Ruhe vor dem Sturm“, hatte der zum Monatsende scheidende SønderjyskE-Sportchef vor der letzten Woche der Wintertransferperiode gesagt, doch es sollte bei einem lauen Lüftchen bleiben. Hans Jørgen Haysen ärgert sich über die geplatzte Verpflichtung eines zentralen Mittelfeldspielers.

Das erste komplette Transferfenster mit dem Geld des neuen amerikanischen Eigentümers Robert Platek im Rücken ist für die SønderjyskE-Fans enttäuschend verlaufen. Die Zahl der Verstärkungen hielt sich in Grenzen. 

Der dänische Pokalsieger hatte viele Bälle in der Luft, war aber nicht in der Lage, die erhofften Transfers zu landen. 

SønderjyskE hatte sich unter anderem um zwei Leistungsträger aus der 1. Division bemüht. Ein Wechsel von U21-Nationalspieler Lukas Engel (22) von Fremad Amager hatte sich bereits frühzeitig zerschlagen. Der offensive Linksverteidiger entschied sich am Ende für den Liga-Rivalen Vejle Boldklub. Dagegen versuchte sich am Schlusstag der Wintertransferperiode ein weiteres Mal Mittelfeldspieler Christian Cappis (21) von Hobro IK zu verpflichten, konnte aber mit dem Superliga-Absteiger keine Einigung erzielen.

„Wir hatten gehofft, unser Transferfenster mit einem dritten Neuzugang würzen zu können. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns um einen zentralen Mittelfeldspieler bemüht haben, aber das ist uns leider nicht gelungen“, sagt der zum Monatsende scheidende SønderjyskE-Sportchef Hans Jørgen Haysen zum „Nordschleswiger“.

 

Emil Holm ist der teuerste SønderjyskE-Einkauf der Vereinsgeschichte. Foto: Thomas Johansson/TT/Ritzau Scanpix

Der Kader des Fußball-Superligisten ist seit dem letzten Superliga-Spiel am 20. Dezember sogar um zwei Spieler geschrumpft. Johan Absalonsen, Alexander Bah, Mads Steenberg und Ogenyi Eddy Onazi sind in der Wintertransferperiode verschwunden, dafür sind lediglich der Norweger Bård Finne und der Schwede Emil Holm neu hinzugekommen.

„Steenberg ist ein junger Spieler, der Einsatzminuten braucht und sie in Middelfart bekommen wird. Onazi war eine Chance, die wir nicht ungenutzt lassen wollten, aber er hat bei uns keine Rolle gespielt. Wir hätten gerne einen dritten Spieler geholt, aber im Endeffekt sind es zwei Spieler raus und zwei rein“, meint Hans Jørgen Haysen: „Wir haben von Johan Absalonsen Abschied genommen, vom größten SønderjyskE-Spieler in meiner Amtszeit. Und wir haben für Alexander Bah die größte Transfersumme der Vereinsgeschichte eingenommen. Das ist für den Klub von großer Bedeutung. Wir haben aber auch zwei hochinteressante Spieler reinbekommen. Zwei skandinavische Spieler, die von der Kultur her leicht zu integrieren sind und direkt in die Mannschaft gehen können.“

Haysen blickt auf ein Transferfenster zurück, das sein letztes als SønderjyskE-Sportchef war, aber nicht nur deswegen in vielerlei Hinsicht anders war.

„Das war ein Transferfenster, das coronabedingt ziemlich anders war. Es wurde nicht wie üblich gehandelt, und wir haben ungewöhnlich viele Leihgeschäfte gesehen. Möglichkeiten, die normalerweise gegen Ende des Fensters entstehen, sind diesmal nicht entstanden“, so Haysen, der nach dem Einstieg der Platek-Familie und deren Analytiker nicht mehr alleine in der Kommandozentrale war: „Es ist klar, dass es einen weiteren Part gegeben hat, der mitentschieden hat, wie wir agieren. Das hat uns aber auch Türen geöffnet, Transfers zu zahlen und Spieler zu holen wie im Fall Emil Holm. Es hat aber auch vorher schon einen Rahmen gegeben, in dem ich die Entscheidungen mit Vorstand und Direktor abstimmen musste.“

Emil Holm ist nach Informationen des „Nordschleswigers“ mit einer Ablösesumme von etwas mehr als zwei Millionen Kronen der teuerste Einkauf der SønderjyskE-Geschichte.

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