HANDBALL

Kasper Christensen zeigt sich enttäuscht und verärgert

Kasper Christensen zeigt sich enttäuscht und verärgert

Kasper Christensen zeigt sich enttäuscht und verärgert

Apenrade/Aabenraa
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Kasper Christensen hatte sich seinen Abschied bei SønderjyskE anders vorgestellt. (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

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Verdaut hat er die überraschende Kündigung von SønderjyskE noch nicht. Dafür sei alles viel zu schnell gegangen, erzählt Kasper Christensen.

Fünf Jahre lang stand Kasper Christensen für SønderjyskEs Handballteam an der Seitenlinie – zwei Jahre als Assistenztrainer unter Morten Henriksen und ab 2017 als Chefcoach. Am Montag endete dieser Lebensabschnitt abrupt.

„In erster Linie bin ich traurig und verärgert über diese Entscheidung. Ich kann sie nicht nachvollziehen. Die offizielle Begründung lautet, dass der Druck auf die Vereinsführung steigen würde, falls am Anfang der Saison Spiele verloren gehen. Aber das sind alles nur Vermutungen. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mit der neuen Mannschaft loszulegen. Mit einer Mannschaft, die ich selber zusammengestellt habe“, so Kasper Christensen zum „Nordschleswiger“.

Anruf aus dem Nichts

Die Trainingspläne und individuelle Zielsetzungen für die neue Saison waren gerade fertig und abgeschickt. Nur zwei Stunden später kam der überraschende Anruf von Sportdirektor Simon Hajdu Lindhardt, der erst vor zehn Tagen dem „Nordschleswiger“ gegenüber gesagt hatte, dass eine vorzeitige Trennung nicht infrage käme und dass man „gemeinsam das Beste aus der Saison 20/21 machen“, wolle. Ein Lippenbekenntnis, das er nicht nur der Presse, sondern auch dem Trainer gab.

Keine schmutzigen Spielchen

 „Der Klub hat mir zu keinem Zeitpunkt Signale gesendet, dass ich in der kommenden Saison nicht Trainer sein werde. Der Verein muss natürlich auch langfristig denken, aber ich finde die Entscheidung sehr schade“, so Kasper Christensen, dem auch seine Ehrlichkeit zum Verhängnis geworden ist. Denn hätte er sich nicht schon im Juni zu seinen Wechselabsichten geäußert, hätte er seinen Vertrag bei SønderjyskE erfüllen können.

Die Entscheidung bereut er allerdings nicht. „Ich habe das Richtige getan und würde es wieder so machen. Diese schmutzigen Spielchen sind nicht meine Art; ich war dem Verein gegenüber immer ehrlich“, sagt Kasper Christensen.

Teuer erkaufte Trennung

Einen Tag nach Beendigung der Zusammenarbeit weiß Kasper Christensen noch nicht, wie es jetzt weitergeht. Zukunftssorgen hat der 34-Jährige aber keine.

„Vielleicht ergibt sich ein Handballprojekt, vielleicht verbringe ich aber auch einfach das Jahr mit meiner Familie. Das weiß ich noch nicht. Im August steht ein Umzug nach Kolding an, das hatten wir schon vorher geplant. Ich komme auf jeden Fall so aus der Sache raus, dass ich im kommenden Jahr nicht in wirtschaftliche Not gerate“, so Kasper Christensen.

Seine Lebensgefährtin, Celina Hehnel Hansen, steht noch bis 2021 beim Frauenteam von SønderjyskE unter Vertrag, kann aber aufgrund einer schweren Knieverletzung kein Handball mehr spielen.

Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Kasper Christensen im Sommer 2021 die Nachfolge von Mathias Madsen als Trainer beim Frauenteam von Herning-Ikast Håndbold antreten.

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