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Das Chaos in der 1. Division ist perfekt

Das Chaos in der 1. Division ist perfekt

Das Chaos in der 1. Division ist perfekt

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Tondern/Tønder
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Wie groß die Gruppen bei TM Tønders Training sein dürfen, stehe laut Direktor Kim Wittenkamp derzeit noch nicht fest. Foto: Karin Riggelsen

Am vergangenen Donnerstag wurde der Spiel- und Trainingsbetrieb in der 1. Division im Handball wegen des Versammlungsverbotes eingestellt. Seit Montag gilt: Es darf doch trainiert werden – sofern genug Profis im Kader sind.

Der Spielbetrieb in der 1. Division im Handball wurde am vergangenen Donnerstag wegen des verschärften Versammlungsverbotes bis mindestens 23. November ausgesetzt.

Die Aktivitäten in der zweitbesten Handballliga seien nach der Definition der dänischen Regierung kein Profisport. Das Training dürfe fortgesetzt werden, allerdings nur in Gruppen von bis zu zehn Personen.

Der Unmut war groß – besonders über die Definition als Amateursport. Schließlich ist vom reinen Amateurverein bis zum professionell geführten Klub mit vielen Vertragsspielern alles in der 1. Division dabei.

In einem neuen Schreiben an die Vereine heißt es am Montag von der Divisionsvereinigung, dass das Versammlungsverbot unter gewissen Umständen nicht für alle Klubs der 1. Division gelte. Dies sei der Fall, wenn „der Hauptteil der Spieler – 50 Prozent oder mehr – mindestens 60 Prozent ihrer Einnahmen durch das Handballspielen erzielen“.

TM Tønder liegt nahe an der Grenze

TM Tønder-Direktor Kim Wittenkamp hat noch keinen Überblick darüber, wie viele seiner Spieler über der Grenze liegen, oder darunter.

„Wir wissen noch nicht, was wir dürfen und was wir nicht dürfen. Wir liegen etwa auf der Grenze, denke ich. Es ist ein kompletter Wahnsinn: Wir müssen jetzt herausfinden, welche Spieler neben dem Handball wieviel verdienen, um als Mannschaft trainieren zu dürfen“, so der Direktor.

Für die Handvoll Teams, die weiterhin trainieren darf, ist die neue Regel ein enormer Wettbewerbsvorteil. Die ohnehin schon starken Teams mit vielen Vertragsspielern bekommen mindestens drei Wochen Vorsprung, bis es wieder losgeht.

Drohende Wettbewerbsverzerrung

„Ich finde die Regel bzw. die Ausnahme fürchterlich. Es kann doch nicht wahr sein, dass die Vereine, die am meisten Vertragsspieler haben, trainieren dürfen und der Rest nicht. Das ist ein riesiger Vorteil für Teams, die ohnehin schon privilegiert sind“, sagt der Direktor von TM Tønder, Kim Wittenkamp. 

„Die Divisionsvereinigung schreibt uns, dass wir uns für eine Fortsetzung ab dem 23. November bereitmachen sollen. Wie soll das gehen, wenn wir nicht als Mannschaft trainieren dürfen? Und dann geht es gegen Tabellenführer Nordsjælland, die nur Vertragsspieler haben und die ganze Zeit zusammen trainieren konnten“, so Kim Wittenkamp.

Nicht nachvollziehbar

Seiner Einschätzung nach erfüllen vier bis fünf Mannschaften die Voraussetzungen, um das Versammlungsverbot zu umgehen. Doch auch wenn sich herausstellt, dass sein Team dazugehört, kann er der neuen Regel nur wenig abgewinnen.

„Das ist für uns nicht nachvollziehbar und hat auch nichts mit der gesundheitlichen Situation zu tun. Das Virus interessiert sich nicht für Verträge“, so der Direktor. „Ich gehe davon aus, dass dies nicht die endgültige Lösung ist und wir zeitnah eine neue Nachricht bekommen, wie es weitergehen soll“, so der Direktor.

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