Handball/Fussball

Angst und Depression im dänischen Handball keine Seltenheit

Angst und Depression im dänischen Handball keine Seltenheit

Angst und Depression im dänischen Handball keine Seltenheit

Timo Fleth
Timo Fleth Volontär
Kopenhagen
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Handballerin Louise Burgaard musste ihre Karriere aufgrund von mentalen Problemen eine zeitlang auf Pause setzen. Foto: Scanpix

Eine neue Studie der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro hat herausgefunden, dass in Dänemark jeder fünfte Fußballer und jeder vierte Handballer während oder nach der Karriere mit Symptomen von mentalen Problemen zu kämpfen hat.

Die mentale Herausforderung für Profisportler hat sich im Laufe der vergangenen Jahre enorm gesteigert. Da haben  auch die dänischen Ligen im Handball und Fußball keine Ausnahme gebildet. Eine neue Studie der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro hat herausgefunden, dass in Dänemark jeder fünfte Fußballer und jeder vierte Handballer während oder nach der Karriere mit Symptomen von mentalen Problemen zu kämpfen hat. 

„Bei Vergleichen quer durch die Fußball-Ligen in Europa hat Dänemark weniger mentale Probleme. Dennoch ist die Anzahl an Spielern mit Problemen so hoch, dass man sich der Herausforderung tunlichst stellen sollte“, so Dr. Vincent Gouttebarge, Chef der medizinischen Abteilung bei FIFPro. Ein Umstand, den weder Mads Øhland als Direktor  der Gewerkschaft der Fußballer noch Michael Sahl Hansen als Direktor der Gewerkschaft der Handballer  auf die leichte Schulter nehmen.

„Mentale Probleme sind eine gemeinsame Herausforderung der Branche. Als Gewerkschaft ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben dafür zu sorgen, dass es unseren Mitglieder gut geht, sowohl mental wie auch physisch. Wir werden das sehr ernst nehmen“, so Øland nachdenklich. 

Im Handball haben sich die Zahlen noch schlechter gezeigt als im Fußball. So haben 26,3 Prozent der Aktiven von Angst und Depression und 22 Prozent von Schlafproblemen gesprochen. Symptome, die weder der Leistungsfähigkeit noch dem Wohlbefinden  der Spieler zuträglich sind. 

„Ein bedenklicher Zustand, der uns in die Pflicht genommen hat, den nötigen Beistand zu leisten. Außerdem hat die Studie auch gezeigt, dass alle Parteien um den Spieler herum dem Thema mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen müssen“, so  Sahl Hansen.

Eine besonders gefährdete Gruppe macht dabei die der verletzten Spieler aus. Werden diese nicht entsprechend bereits zu Beginn der Verletzung betreut, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer mentalen Erkrankung enorm. 

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