In zehn Tagen soll die Handball-Europameisterschaft der Frauen beginnen. Doch nach der Absage Norwegens als Gastgeber wartet der dänische Handballverband nach wie vor auf grünes Licht der Regierung für die alleinige Austragung des Events.

Hinter den Kulissen ist alles vorbereitet, doch es gibt noch keine offizielle Zusage vom zuständigen Kulturministerium. Darüber wundert sich der dänische Nationaltrainer Jesper Jensen.

„Ich habe eine gewisse Form der Verwunderung. Ich weiß nicht, wonach sie suchen, aber ich kann nur feststellen, dass die Regeln und Protokolle 20, 30, 40 oder 50-mal strenger sind als die, nach denen wir uns in Dänemark richten, wenn es um Profisport geht“, sagt Jesper Jensen zu TV2 Sport.

Er weist darauf hin, dass sich die europäischen Vereine ohnehin schon über die Landesgrenzen hinwegbewegen, um internationale Turniere wie die Champions League zu spielen. Jesper Jensen selbst nimmt als Trainer von Team Esbjerg daran teil.

Beim dänischen Handballverband wächst derweil die Verunsicherung und der Frust.

Am Sonntag hatte der Vorsitzende, Per Bertelsen, den Vorstand zu einem Treffen einberufen. Dort wurde beschlossen, dass die Planungen trotz der fehlenden Zusage fortgesetzt werden sollen.

„Wir haben ein umfassendes Corona-Protokoll entwickelt, das sehr strenge Richtlinien für das Turnier vorgibt, aber uns fehlt nach wie vor grünes Licht vonseiten der Regierung“, heißt es in einer Stellungnahme von Per Bertelsen. „Wir können jetzt nicht länger warten und müssen weiterarbeiten, bis das Gegenteil bewiesen wird: Dass wir trotz der sehr detaillierten Protokolle das Turnier nicht ausrichten können“, so Per Bertelsen.

Die Europameisterschaft soll am 3. Dezember beginnen. Nach der norwegischen Absage ist Kolding als Ausweichort für Gruppenspiele vorgesehen.