HANDBALL-EM

Dänemark von Beginn an unter Druck

Dänemark von Beginn an unter Druck

Dänemark von Beginn an unter Druck

Ritzau/hdj
Debrecen/Apenrade
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Die Schmach von 2020 soll sich nicht wiederholen. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Mit drei starken Gegnern in der Gruppe geht es bei der Europameisterschaft direkt ums Ganze. Wer sich einen Aussetzer erlaubt, fliegt raus. Das hat das dänische Team vor zwei Jahren leidlich erfahren müssen.

Mit jeweils mehr als zehn Toren gewann die dänische Handball-Nationalmannschaft ihre Vorrundenpartien gegen Bahrain, Kongo und Argentinien bei der WM 2021.

Die großen Nationen, die in der Regel aus Europa kommen, nutzen traditionell die Gruppenphase, um sich in Form zu spielen. Anders bei der Europameisterschaft:

Hier treffen sie schon am ersten Spieltag aufeinander, und nach dem Ausscheiden in der Vorrunde bei der EM 2020 ist Dänemark gewarnt. Fehler werden nicht verziehen.

Eine Niederlage gegen Island und ein Unentschieden gegen Ungarn besiegelten das frühe Aus für das Team von Nikolaj Jacobsen – da half auch der Sieg gegen Russland nichts. Das soll sich in Ungarn nicht wiederholen.

„Wir wissen, dass es keinen Raum für kleine Aussetzer gibt. Dann fliegt man raus. Wir haben hoffentlich auch gelernt, dass man sich hier nicht groß einspielen kann wie bei anderen Turnieren“, sagt Nikolaj Jacobsen. „Es ist fast schon wichtiger, bei den ersten beiden Spielen stark zu sein als im weiteren Verlauf des Turniers. In Europa gibt es so viele gute Teams; wenn man nicht von Anfang an da ist, wird man bestraft. Und das wurden wir 2020.“

Gesunder Druck

Den Druck kennen die meisten Spieler aus ihren Vereinsmannschaften. Bei Klubs wie Paris Saint-Germain, der SG Flensburg-Handewitt oder Veszprem zählt bei jedem Spiel nur der Sieg.

„Es gibt eigentlich keine freien Tage. Wir spielen immer gegen gute Mannschaften. Aber das macht auch den Reiz aus, und wir haben ein gutes Team, mit dem wir viele verschiedene Varianten spielen können“, sagt Mikkel Hansen über die anstehende EM.

Der PSG-Spieler schätzt das dänische Team stärker als vor zwei Jahren ein. Der WM-Titel und das Olympia-Silber haben dazu beigetragen.

„Wir haben es ganz gut gemacht bei den jüngsten beiden Turnieren. Wir hätten natürlich auch gerne bei den Olympischen Spielen Gold geholt, aber so ist es manchmal, wenn man sich auf diesem Niveau bewegt“, so Mikkel Hansen.

Drei Auswärtsspiele

Im Gegensatz zur WM in Ägypten und den Olympischen Spielen in Tokio werden bei der EM in Ungarn die Ränge voller Zuschauer sein. Und bei Spielen gegen Montenegro, Nordmazedonien und Slowenien geht es traditionell etwas lauter zu.

„Das wird eine schwierige Aufgabe. Auch weil es sich vermutlich wie Auswärtsspiele für uns anfühlen wird“, sagt Trainer Nikolaj Jacobsen. „Montenegro und Nordmazedonien sind zwei der Mannschaften, gegen die wir in den vergangenen Jahren verloren haben. Und wir wissen auch, dass Slowenien eine starke Handball-Nation ist, die bei der jüngsten EM bis ins Halbfinale vorgedrungen ist.“

Dänemarks erste Aufgabe steht am Donnerstag gegen Montenegro an. Alle Partien mit dänischer Beteiligung werden in der ungarischen Stadt Debrecen ausgetragen.

Dänemarks EM-Geschichte

2020: 13. Platz

2018: 4. Platz

2016: 6. Platz

2014: Silber

2012: Gold

2010: 5. Platz

2008: Gold

2006: Bronze

2004: Bronze

2002: Bronze

2000: 10. Platz

1998: Nicht qualifiziert

1996: 12. Platz

1994: 4. Platz

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