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Major Tom führt Team Europa an

Major Tom führt Team Europa an

Major Tom führt Team Europa an

ritzau/swa
Paris
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Foto: Franck Fife/Ritzau Scanpix

25-jährige Karriere als Golfprofi: Thomas Bjørn geht als Kapitän der europäischen Mannschaft beim Rider Cup an den Start.

Ab Freitag hat er die Chance auf seine Ryder Cup Trophäe Nummer sieben.  Auf der Albatros-Bahn des Le Golf National-Klubs etwas außerhalb von Paris wird er die europäische Mannschaft erstmals als Kapitän anführen, um dem US-Gegner den Titel zu nehmen. Die Rede ist vom dänischen Golfspieler Thomas Bjørn. 

In den 25 Jahren seiner Karriere hat er 21 Siege geholt – und ein Ende dieser ebenso erfolgreichen wie verlässlichen Laufbahn ist noch nicht in Sicht. 

Heute ist Major Tom, wie ihn seine Kollegen nennen, ein 46-jähriger Routinier, erfahrener Kapitän der europäischen Ryder-Cup-Mannschaft. Den  prestigeträchtigen  Cup spielte Thomas Bjørn bereits   dreimal,1997, 2002 und 2014. Jedesmal siegte seine europäische Mannschaft. 

Und bei den Siegen 2004 und 2012 begleitete er das Team als Vizekapitän. Für das Jahr 2018 wurde er nun als Kapitän nominiert, sein dänischer Golfkollege Thorbjørn Olesen spielt als zweiter Däne in  Bjørns  Team mit.

Bereits seit 1993 ist Thomas Bjørn als Profi unterwegs. Sein erstes Turnier auf der European Tour gewann er 1996 mit den Scottish Open, seinen 15. und bislang letzten Sieg  der European Tour holte er 2013 bei der Nedbank Golf Challenge.
Sein höchstes Preisgeld bei der European Tour spielte der gebürtige Silkeborger  2014  mit 795.338 Euro ein.

Seinen Tiefpunkt erlebte Thomas Bjørn auf einem Höhepunkt seiner  Karriere 2003. Und zwar am 16. Loch des Major-Turniers British Open in Sandwich, England. Mit drei Schlägen führend und nur noch vier Löchern voraus, scheiterte er grandios an einem Sandloch.  Die Zuschauer verfolgten staunend, wie der Sand Bjørns Golfball scheinbar anzusaugen schien, immer wieder rollte die weiße Kugel zurück – und Bjørn verlor den Sieg mit einem Schlag an Ben Curtis. 

Eine Niederlage, die lange an Bjørn nagte, erinnert sich der ehemalige Trainer, Leif Nyholm. „Thomas hat wirklich zu lange darüber gesessen und gegrübelt. Zu dem Zeitpunkt hätte er schon wieder im Sattel sitzen müssen“, so Nyholm. 

„Es hat Zeiten gegeben, zu denen die Leute gesagt haben: Jetzt ist Thomas Bjørn fertig. Und ich habe gesagt: Seid ihr nicht gescheit, ihr kennt ihn doch gar nicht.“ 

Nyholm beschreibt seinen damaligen Schüler als Person mit zwei Seiten. Er könne der freundlichste Mensch sein, der für sein Gegenüber alles tut, aber er habe auch eine Seite, die Nyholm „demanding son of a bitch“ nennt. „So sind Wettbewerbsmenschen nun mal. Das sieht man nun auch beim Ryder Cup. Er hat bereits vor zwei Jahren angefangen, sich darauf vorzubereiten“, so  Nyholm über den dreifachen Familienvater, der in London lebt.

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