Tour de France

Vingegaard vielleicht bester Däne seit 25 Jahren

Vingegaard vielleicht bester Däne seit 25 Jahren

Vingegaard vielleicht bester Däne seit 25 Jahren

Ritzau/nlm
Paris
Zuletzt aktualisiert um:
Jonas Vingegaard scheint für die ganz große Überraschung zu sorgen. Foto: Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der dänische Radprofi Jonas Vingegaard wird im Augenblick als die Sensation der diesjährigen Tour de France gefeiert. Das Siegerpodium ist für den 24-Jährigen bei der Frankreich-Rundfahrt in Reichweite. Das seit 25 Jahren beste Ergebnis eines Dänen bei der Tour de France liegt damit in der Luft.

Jonas Vingegaard steht drei Etappen vor dem Ende der Tour de France auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung. Vor wenigen Wochen stand noch nicht einmal fest, ob der dänische Radprofi zum ersten Mal in seiner Karriere an der Frankreich-Rundfahrt teilnehmen würde. Nur aufgrund einer Absage eines Teamkollegen von Jumbo-Visma wurde Vingegaard ein Teil der Helferriege für den eigentlichen Hoffnungsträger Primoz Roglic.

Doch der Slowene Roglic musste bei der Tour de France nach mehreren Stürzen vorzeitig verletzt aufgeben. Seitdem beeindruckt Vingegaard die Radsportwelt nicht mehr in der Helferrolle. Stattdessen fährt der 24-Jährige aus Hillerslev nun überraschend selbst um einen Platz auf dem Siegerpodium am Sonntag in Paris. Ein Gesamtsieg ist von Vingegaard nicht zu erwarten. Dafür scheint der Vorsprung des Slowenen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Gelben Trikot zu groß. Vingegaard ist nach der 18. der insgesamt 21 Etappen aber auf einem sehr guten Weg, das beste Ergebnis eines Dänen bei der Tour de France seit 25 Jahren zu erzielen.

Seitdem Bjarne Riis die Tour de France im Jahr 1996 gewann, hat es kein Däne mehr in die Top-Drei geschafft. Die besten zwei dänischen Platzierungen erreichten seitdem Michael Rasmussen (2005) und Jakob Fuglsang (2013), die beide Siebter der Gesamtwertung wurden.

Vingegaards Teammitglieder haben bislang mit aller Kraft versucht, den Hype um den jungen Dänen und damit auch den Druck zu schmälern. Doch nachdem Vingegaard am Mittwoch bei der 17. Etappe als Zweiter ins Ziel kam und nun auch auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung steht, fällt es auch Jumbo-Visma-Sportdirektor Merijn Zeeman schwer, seine Begeisterung zu zügeln.

„Das ist unglaublich. Wir wussten, dass er eines Tages ganz vorne dabei sein könnte, aber wir haben niemals erwartet, dass dies bereits in diesem Jahr der Fall sein würde. Jetzt beginnen auch wir, vom Podium in Paris zu träumen“, so Zeeman.

Bei der 18. Etappe gelang es einem starken Vingegaard am Donnerstag im Hochgebirge erneut Zweiter nach Pogacar zu werden. Nach dem viertletzten Rennen konnte auch Vingegaard öffentlich verkünden, sich nun das Ziel gesteckt zu haben, auf das Siegerpodium in Paris zu klettern.

„Jetzt wage ich es zuzugeben, dass es für mich bezüglich des Podiums richtig gut aussieht. Das ist einfach nur fantastisch", sagt der 24-Jährige, der in der Gesamtwertung nun einen knappen Zeitvorsprung von sechs Sekunden auf den Drittplatzierten, aber einen recht komfortablen Vorsprung von etwas mehr als zweieinhalb Minuten auf den Vierten hat. Die Ränge drei und vier belegen der Kolumbianer Richard Carapaz (Ineos) und der Australier Ben O'Connor (ACT).

Mehr lesen