Handball

Lukas Jørgensen: Der Spätstarter, der schnell Weltmeister wurde

Lukas J.: Der Spätstarter, der schnell Weltmeister wurde

Lukas J.: Der Spätstarter, der schnell Weltmeister wurde

Holger Petersen
Flensburg
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Gute Reise! Lukas Jörgensen freut sich auf seine Zeit in Flensburg. Foto: Ingrid Anderson-Jensen

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Jung, dynamisch und sympathisch – so wird der neue dänische Kreisläufer des Bundesligisten beschrieben. Im Gespräch erzählt Jørgensen, wie ihn ein Mikkel-Hansen-Trikot zum Handball brachte und an wem er sich auf seiner Position orientiert...

Für Handball-Profi Lukas Jørgensen war es ein Abend mit erhöhtem Adrenalinspiegel: Sein erstes Spiel, sein erstes Tor und sein erster Sieg im Trikot der SG Flensburg-Handewitt.

Aber nicht das 34:29 (21:11) im Testspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau in der Lübecker Hansehalle allein sorgte beim 24-jährigen dänischen Neuzugang des Bundesligisten für Glücksgefühle. „Diese erste Trainingswoche hat mir ein wirklich gutes Feeling gegeben“, sagt der vom dänischen Meister GOG zur SG gewechselte Kreisläufer. „Ich spüre, dass ich hier willkommen bin.“

Vorfreude auf großen Club mit großen Ambitionen

Und das ist der aufstrebende Weltmeister von 2023 in jedem Fall, auch wenn andere Neulinge – wie etwa Simon Pytlick und Kay Smits – stärker im Rampenlicht stehen als er. Jung, dynamisch und sympathisch – so bezeichnen viele seiner neuen Mitspieler den 1,93 Meter großen Dänen, der sich darauf freut, für einen „großen Club mit großen Ambitionen“ und in einer „Liga mit höherem Level und stärkeren Handballern“ zu spielen.

Jørgensen, mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet, selbst sagt im typisch skandinavischen Style:

Was aber nicht heißt, dass er seinen Positionskollegen Johannes Golla und Blaz Blagotinsek kampflos die Hauptrolle am Kreis überlassen will.

Sein alter und neuer Trainer, Nicolej Krickau, ist von den Fähigkeiten der neuen Flensburger Nummer 25 überzeugt: „Lukas hat vorne Qualitäten, die die anderen nicht haben. Er lernt schnell und wird noch sehr wichtig für uns werden.“ Aber der SG-Coach betont auch: „Johannes Golla ist unsere Nummer eins am Kreis.“

Lukas Jørgensen weiß um die Hierarchie

Dieser Hierachie ist sich Jørgensen bewusst. Er weiß: Er wird seine Einsatzzeiten bekommen – mal mehr, mal weniger. Er sagt: „Ich freue mich ganz einfach, Teil der neuen SG zu sein.“ Vor kurzem hat der 24-Jährige die Wohnung von Magnus Rød (nach Kolstad) in der Flensburger Innenstadt übernommen, ganz in der Nähe seiner „Buddies“ Simon Pytlick und Emil Jakobsen. „Wir werden eine gute Zeit haben“, sagt der Hobby-Golfer und meint damit nicht nur die geplanten Ausflüge auf den Golfplatz während der wenigen freien Zeit.

„Ich kann jetzt schon sagen, dass wir eine gute Truppe zusammenhaben, die eine Ära mit vielen Titeln einläuten kann“, so der frischgebackene dänische Meister, der in Sachen Handball ein Spätstarter ist. In seiner Familie spielt niemand Handball, und auch sein Herz schlug bis zu seinem zwölften Lebensjahr für den Fußball. Zwar schaltete der kleine Lukas hin und wieder den Fernseher ein, wenn dort die dänische Handball-Nationalmannschaft zu sehen war, doch das war’s dann auch schon.

Mit einem Trikot von Mikkel Hansen fing alles an

Seine Leidenschaft für den etwas kleineren Ball entflammte erst, als seine Mutter bei einer Verlosung ein Mikkel-Hansen-Trikot mit Original-Unterschrift des dänischen Superstars gewann und er es fortan ständig trug. Nach drei Jahren im Handball-Nachwuchs von Roskilde wechselte er mit 15 zu GOG, wo er eine prima Ausbildung erhielt und seine Karriere mächtig Fahrt aufnahm.

Videos von Bjarte Myrhol

In dieser Zeit schaute er sich viele Videos von Bjarte Myrhol an, versuchte, sich die „Skills“ des norwegischen Weltklasse-Kreisläufers anzueignen. Das gleiche dann bei GOG mit dem früheren Flensburger Anders Zachariassen. Beide Spieler prägten ihn.

Seine Stärken? Die liegen (noch) in der Offensive. „Ich kann gut Räume für meine Mitspieler schaffen und Blocks stellen“, sagt er. So wie am Mittwochabend im Testspiel gegen den Zweitligisten, in dem er aber auch drei Tore zum Flensburger Sieg beisteuerte.

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