Nordfriesland

100 Bundeswehr-Rekruten legen Gelöbnis und Eid ab

100 Bundeswehr-Rekruten legen Gelöbnis und Eid ab

100 Bundeswehr-Rekruten legen Gelöbnis und Eid ab

Stefan Petersen/shz.de
Husum
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Feierliches Gelöbnis auf dem Marktplatz: Während die Rekruten-Abordnung an den Truppenfahnen steht, liest Regiments-Kommandeur Oberst Hans-Martin Gieseler (rechts am Pult) Eides- und Gelöbnis-Formel vor.  Foto: Bernd Berns/Bundeswehr/shz.de

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Großer Andrang von Zuschauern beim Feierlichen Gelöbnis von Rekruten aus Husum, Appen und Flensburg – Familienmitglieder kamen aus fast 1000 Kilometer Entfernung angereist.

Wie immer bei derartigen Anlässen, säumten Hunderte Schaulustige den abgesperrten Marktplatz, wo mehr als 100 Rekrutinnen und Rekruten zum Feierlichen Gelöbnis angetreten waren. Und den wenigen Störern, die – aus Flensburg angereist – mit vereinzelten Pfiffen weit im Hintergrund kurz hörbar waren, rief Oberst Hans-Martin Gieseler, Kommandeur des in Husum stationierten Spezialpionierregiments 164 „Nordfriesland“ in seiner Begrüßungsrede zu: „Derartige Demos zeigen, wie wichtig die Verteidigung der Demokratie ist. Versuchen Sie doch mal, gegen eine Vereidigung in Russland zu demonstrieren!“

Hoch erfreut über den Zuspruch der Husumer Bürger zur Bundeswehr

Gieseler zeigte sich hoch erfreut über den Zuspruch, den die Bundeswehr in Husum genießt, und rief den Soldatinnen und Soldaten des Regiments, der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen und der Schule für Strategische Aufklärung in Flensburg zu: „Mit ihrem freiwilligen Dienst bekennen Sie sich zu einem Land und einem Rechtssystem, das zu verteidigen sich lohnt – auch wenn nicht alles perfekt ist.“

Mit kräftigem „Moin!“ begann der Vertrauensmann der Rekruten, Stabsunteroffizier Mirco Scherner, seine Rede und blickte auf die bisherige Zeit der Grundausbildung zurück. „Wenn unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Charakteren zusammentreffen, menschelt es zunächst mal. Aber in den vergangenen Wochen haben wir schnell festgestellt, was Kameradschaft und Gemeinschaft bedeuten.“

Bürgermeister dankt für die freiwillige Entscheidung zum Dienen

Bürgermeister Uwe Schmitz stellte in seiner Gelöbnisrede klar, dass eine derartig würdige Veranstaltung in Husum „selbstverständlich nicht hinter Kasernenzäunen, sondern im Herzen der Stadt“ stattfinde. Für die freiwillige Entscheidung, Soldat zu werden in einer Zeit, die durch einen russischen Angriffskrieg in Europa geprägt ist, danke er als Vertreter des Staates, wenn auch auf der untersten, der gemeindlichen Ebene, aber auch als Bürger. Schmitz wünschte allen „stets weise Entscheidungen des Bundestags bei der Mandatierung von Einsätzen, kompetente Verteidigungsminister und viel Soldatenglück“.

Beim anschließenden Empfang im Rathaus nach der von den Klängen des Marinemusikkorps Kiel begleiteten Zeremonie hob Bürgervorsteher Martin Kindl – selbst Oberstleutnant der Luftwaffe – die Bedeutung des Spezialpionierregiments als Bestandteil der Katastrophen-Vorsorge und -Bewältigung in der Region hervor. Und Oberst Gieseler belohnte diejenigen Angehörigen, die den weitesten Weg zurückgelegt hatten, um beim Gelöbnis oder dem Eid ihrer Familienmitglieder dabei zu sein, jeweils mit einer Buchausgabe von Theodor Storms „Schimmelreiter“. 941 Kilometer waren die längste Distanz.

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