Aktuell sind in Nordfriesland 4790 Menschen arbeitslos, das sind 898 (15,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl um 243 oder 5,3 Prozent.

Demnach nimmt die Entspannung am Arbeitsmarkt weiter zu – und das vor dem Hintergrund der immer noch belastenden Corona-Pandemie. 4790 Arbeitslose – „das ist der niedrigste Stand in einem Januar seit der Einführung des Arbeitslosengeldes im Januar 2005“, sagt Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Flensburg.

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Zu dieser positiven Bilanz kommt eine weitere: Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungen im Vorjahresvergleich ist um 1928 Menschen oder 3,1 Prozent (Stand: Juni 2021) gestiegen. Ende Juni 2021 waren in Nordfriesland 63.175 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 1.928 (3,1) gegenüber dem Vorjahresquartal.

Gastgewerbe rettet die Lage am Arbeitsmarkt

Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Gastgewerbe um 336 (4,6 Prozent). Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (minus 61, 3,4 Prozent).

Das sei zum einen auf das in diesem Jahr leicht nach hinten verschobene Saisonende in den touristischen Hochburgen an der Westküste zurückzuführen, aber auch auf den Entschluss der Betriebe, ihre bewährten Arbeitskräfte im Unternehmen zu halten. „Die trotz Krise hohe Nachfrage nach Arbeitskräften hat dazu geführt, dass Betriebe ihre Beschäftigten gehalten haben. Und das Instrument Kurzarbeit hat wesentlich dazu beigetragen, dass Arbeitgeber Beschäftigung sichern konnten,“ sagte Rump weiter.

Nach hochgerechneten Zahlen bezogen im Kreis Nordfriesland im August 2021 insgesamt 223 Betriebe für 625 Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld.

Zahlen aus den Geschäftsstellen in Nordfriesland

Westerland: 543 Menschen ohne Beschäftigung, 151 (21,8) weniger als im Januar 2021 und 132 (32,1 Prozent) mehr als im Vormonat. Die Quote: 4,5 Prozent (1,2 Prozent unter Januar 2021, 1,1 Prozent höher als im Vormonat). Eine hohe Nachfrage an Personal bestand im Gastgewerbe, im Handel und bei den freiberuflichen und sonstigen wirtsch. Dienstleistungen.

Niebüll: 1439 Arbeitslose, 251 (14,9 Prozent) weniger als im Januar 2021 und 53 (3,8) mehr als im Vormonat. Hier herrscht besonders hohe Nachfrage nach Arbeitskräften im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Die Arbeitslosenquote liegt mit fünf Prozent 0,8 Punkte unter der vom Januar 2021 und 0,2 Punkte über dem Vormonat.

Husum: 2192 Menschen ohne Beschäftigung, 328 (13 Prozent) weniger als im Januar 2021 und 26 (1,2) mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote: 5,4 Prozent (0,8 Punkte unter Januar 2021 und 0,1 über Dezember). Hier besonders hohe Nachfrage nach Arbeitskräften bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen.

Tönning: 616 Arbeitslose, ein Rückgang um 168 (21,4) zum Januar 2021 und ein Anstieg um 32 (5,5) zum Vormonat. Die Quote: 5,3 Prozent (1,4 unter Januar 2021 und 0,3 über Vormonat). Besonders hohe Nachfrage hier nach Arbeitskräften im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel.