Steigende Corona-Zahlen

Angst vor Lockdown: So wollen Husumer Restaurants sicher durch den Winter kommen

So wollen Husumer Restaurants sicher durch den Winter kommen

So wollen Husumer Restaurants sicher durch den Winter kommen

SHZ
Husum
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Albert Jänike, Inhaber vom Restaurant und Whiskybar Einstein. Foto: Tilman Wrede/shz.de

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Die Sieben-Tages-Inzidenz in Nordfriesland ist so hoch wie lange nicht. Vor einem Jahr kam es zum Lockdown. Viele Betreiber sehen darin die größte Sorge zur Weihnachtszeit, haben aber auch einen Plan, um dies zu umgehen.

„Unsere größte Hoffnung ist, nicht schließen zu müssen“, sagt Vera Häuber aus dem Brauhaus Husum. Die Geschäftsführerin geht davon aus, dass die Maßnahmen wieder verschärft werden. Mit dieser Annahme ist sie nicht alleine, Betreiber von Husums Hotels und Restaurants stellen sich auf die erneute Maskenpflicht ein, rechnen mit der 2G-Regel und verschärfen jetzt schon freiwillig ihre eigenen Maßnahmen, wie sie shz.de auf Nachfrage berichten.

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Als vor ein paar Wochen die Corona-Maßnahmen in Schleswig-Holstein gelockert wurden, hat das Restaurant „Einstein Husum“ die verschärften Maßnahmen beibehalten und inzwischen sogar erweitert. „Unsere Gäste werden an der Tür abgefangen, unsere Bedienungen tragen alle Maske und alle 30 Minuten desinfizieren wir auch die Toiletten und die Speisekarten,“ sagt Inhaber Albert Jänike mit dem Verweis auf die im ganzen Raum verteilten Desinfektionsmittel.

Verschärfte Vorsichtsmaßnahmen – Bloß kein Lockdown

Im „Einstein“ lassen sich alle Mitarbeiter alle zwei Tage testen, obwohl sie geimpft sind, so Jänike. Für den Husumer wäre eine 2G- und sogar 1G-Regel nur mit Getesteten völlig okay. „Wenn es wieder kostenlose Tests gibt – warum nicht? Am Ende ist das die sicherste Variante überhaupt“, sagt Jänike.

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Für Vera Häuber ist es ebenfalls auf lange Sicht gesehen die sicherste Methode. „Es ist zwar nervig und mit einem riesigen Aufwand verbunden, aber am Ende das Sicherste“, so die Geschäftsführerin vom Brauhaus. Häuber rechnet mit der Wiedereinführung der Maskenpflicht, was auch voll okay sei. „Wir halten uns an die Regeln, unsere Trennwände haben wir auch gar nicht abgehängt. In unserem Brauhaus können wir die Gäste gut verteilen – das nutzen wir auch“, sagt Häuber. Die Geschäftsführerin rechnet ebenfalls mit der Einführung der 2G-Regel.

Ruf nach kostenlosen Tests

Der Inhaber vom Gasthof Dragseth, Jan Groß, ist für alles offen. „Ob weiterhin 3G, 2G oder 1G – Hauptsache es hilft, aber dann bitte wieder mit kostenlosen Tests“, sagt Groß. Bis dahin verschärft der Gasthof die Maßnahmen freiwillig, „Unsere Mitarbeiter tragen alle Maske und Gruppentische beschränken wir auf 10 Personen – die Gäste haben da auch alle Verständnis und begrüßen das.“

2G-Regel findet nicht überall Zuspruch

Es scheint, als haben sich die Gastronomen schon darauf eingestellt, demnächst auf 2G umzustellen und sind damit auch zufrieden. Die Geschäftsführerin von „Myn Utspann“ Magrit Thomsen ist davon aber nicht begeistert. Von 2G halte sie nichts, das spalte die Menschen.

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„Für mich ist 3G und regelmäßig testen die beste Lösung“, sagt Thomsen. Im Myn Utspann werden die Gäste angehalten die Maske dort zu tragen, wo die Abstände nicht eingehalten werden können. Die Prüfung der 3G-Regel wird streng geprüft und Desinfektionsmittel stünden in allen Räumen, so die Geschäftsführerin.

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Kommentar

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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