Wirtschaft

Bau des Einkaufszentrums in Dagebüll gerät ins Stocken

Bau des Einkaufszentrums in Dagebüll gerät ins Stocken

Bau des Einkaufszentrums in Dagebüll gerät ins Stocken

Anja Werner/shz.de
Dagebüll
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Die Versorgungsangebote in der Nordseestraße reichen nach Ansicht der Politik nicht mehr aus. Foto: Anja Werner/shz.de

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Durch das Vorhaben sollen zahlreiche Freizeit- und Versorgungsangebote für Urlauber und Einheimische geschaffen werden. An sich sollte die Planung dafür schon weit fortgeschritten sein.

Großes Erstaunen und bei einigen auch großes Entsetzen rief vor zwei Jahren die Vorstellung des größten Bauprojekts in Südtondern hervor. Gemeint ist ein Einkaufszentrum mit diversen Angeboten, das am Kreisverkehr von Dagebüll-Hafen zwischen Nordsee- und Fährstraße entstehen soll. Doch schon längere Zeit ist es ruhig geworden um das Projekt, das der Hamburger Investor und Projektentwickler Jörn Eckermann umsetzen möchte. „Wir sehen ein hohes Potenzial hinsichtlich der Weiterentwicklung Dagebülls als touristisches Zentrum“, sagte dieser bei einem Besuch in Dagebüll.

Doch um dieses auch zu nutzen, müsste die Planung weiter voran getrieben werden. Mehrheitlich wurde der Aufstellungsbeschluss vor mehr als einem Jahr gefasst. Doch seitdem war das Großprojekt nicht mehr Thema in der Politik. „Die Gespräche laufen im Hintergrund aber intensiv weiter, ich rechne in absehbarer Zeit mit dem Entwurfs- und Auslegungsbeschluss“, sagt Bürgermeister Kurt Hinrichsen auf Nachfrage von shz.de.

Er bedauere, dass es zu Verzögerungen gekommen ist. „Dieses Projekt ist wichtig für Dagebüll, wir hätten gerne den Schwung des Planungsstartes für die weitere Umsetzung mitgenommen“, sagt der Bürgermeister. Stattdessen habe man es nun mit steigenden Kosten für Baumaterial und Energie sowie mehr als ausgebuchten Handwerksbetrieben zu tun.

Tourismus weiter ankurbeln

Dabei sei man bei fast allen Bausteinen auf einen gutem Weg. Ins Stocken geraten sei bei dem Projekt, das den Tourismus weiter ankurbeln und auch die Versorgung der einheimischen Bevölkerung verbessern soll, der Bau des Adventure-Golfplatzes. Für diesen gebe es derzeit keinen Betreiber, sagt Kurt Hinrichsen. Und auch für die Tankstelle habe man sich noch nicht auf einen Betreiber festlegen können, für diese gibt es aber zwei Bewerber.

Was soll mit dem Projekt und dem entsprechenden Bauplan alles realisiert werden? Auf der genannten Fläche sind ein 1200 Quadratmeter großer Lebensmittelmarkt mit Lager (400 Quadratmeter) und Bäckerei (120 Quadratmeter), ein Bäder-Kaufhaus von 800 Quadratmetern mit Lager (390 Quadratmeter) Wohnungen im Obergeschoss und rund 90 Parkplätzen, eine Ladenzeile mit vier Einheiten und Wohnungen, eine Tankstelle, die auch fünf E-Ladesäulen bieten soll, eine gut 3000 Quadratmeter große Adventure-Minigolfanlage, ein Neubau für die Feuerwehr und weitere Ferienhäuser geplant. Durch das Projekt sollen auch zahlreiche Arbeitsplätze entstehen.

Die Golfanlage soll direkt am Kreisel entstehen. Feststeht mittlerweile, dass dort ein ausgedienter Krabbenkutter als Blickfang und Kultur-Botschafter des Nordseeortes aufgebaut werden soll.

Das neue Versorgungs-Zentrum wird von der flachen Marsch aus schon von weitem zu sehen sein. Denn das Bäderkaufhaus soll eine Höhe von sieben bis acht Metern haben und mit einem Satteldach versehen werden. Darunter soll Wohnraum für die künftigen Mitarbeiter entstehen.

Trotz der Verzögerung hofft Kurt Hinrichsen, das Anfang kommenden Jahres der Satzungsbeschluss gefasst und damit Baurecht geschaffen werden kann. Dann könnten die Bauarbeiten im Frühjahr 2023 starten.

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