Timmendorfer Strand

Bauarbeiten beendet: Minister Buchholz gibt B76-Brücke frei

Bauarbeiten beendet: Minister Buchholz gibt B76-Brücke frei

Bauarbeiten beendet: Minister Buchholz gibt B76-Brücke frei

SHZ
Timmendorfer Strand
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Gaben die wichtige Verbindung zwischen dem Bahnhof und dem Zentrum des Ostseebades wieder für den Verkehr frei: (v.li.) Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke, Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz und LBV-Direktor Torsten Conradt. Foto: Alexander Steenbeck Foto: 90037

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Zweiter Neubau fertiggestellt – pünktlich zum Start der Tourismus-Saison. Der Minister erteilte Ostholsteins Idee eines Baustellen-Koordinators indes jedoch eine Abfuhr.

Wieder freie Fahrt in Timmendorfer Strand: Nach 17 Monaten sind auch die Bauarbeiten an der zweiten Brücke über die B76 beendet, die direkte Verbindung zwischen Bahnhof und Zentrum somit wieder hergestellt. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP) gab am Freitag den Ersatzneubau offiziell für den Verkehr frei. „Kurz vor dem Start in die Tourismus-Saison ist Timmendorfer Strand wieder gut zu erreichen“, freute sich Buchholz.


Eigentlich hätte die Brücke bereits drei Monate früher freigegeben werden sollen. Doch ungeklärte Eigentumsfragen und Altlasten führten zu einer Verzögerung. Letztlich benötigte der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) 17 Monate Bauzeit.

Rückblick 1: Brücken-Bauarbeiten: B76 in Timmendorfer Strand wird erneut gesperrt

Rückblick 2: B76: Vollsperrung für Brückenneubau an der Bahnhofstraße

Das Land erhielt vom Bund rund zwei Millionen Euro für die neueste seiner 2500 Brücken – 250.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Denn die momentanen Preissteigerungen insbesondere bei Baumaterialien wurden auch hier spürbar. „Die neue Brücke wird aber etwa 80 Jahre halten“, schätzte LBV-Direktor Torsten Conradt.


Der Vorgängerbau hatte bereits nach 60 Jahren erhebliche Mängel gezeigt. Es seien aber beim Bau in den 1960er Jahren auch die zunehmenden Verkehrsbelastungen der Neuzeit nicht einkalkuliert worden, so Conradt. Prognosen des LBV gehen davon aus, dass die Verkehrslast stagniert; insofern könnte es lange dauern, bis die B76 hier wieder für einen Brücken-Neubau gesperrt werden müsste.

„Baustellen notwendig, aber dennoch eine Belastung“

Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke sieht indes das Ostseebad nach dem Ende der zweiten Brücken-Baustelle an der B76 in Timmendorfer Strand „gut aufgestellt für die Zukunft“. Er sei froh darüber, dass die Bauarbeiten beendet sind. „Sie waren notwendig, aber dennoch eine Belastung“, so der Verwaltungschef. „Wir sind nun durch mit den Baustellen für die nächsten Jahre.“

So ganz Baustellen-frei ist der Touristen-Magnet an der Lübecker Bucht jedoch nicht: Denn aktuell sind die Arbeiten für den Neubau der Maritim-Seebrücke gestartet. Aber davon wird zumindest nicht der Straßenverkehr beeinträchtigt.

Weiterlesen: 45 Jahre alte Maritim-Seebrücke in Timmendorfer Strand wird abgerissen und durch Neubau ersetzt

Abfuhr für Idee eines Baustellen-Koordinators

Neues Ungemach könnte da eher durch weitere Bauvorhaben in der Region – insbesondere die Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung – auf die Region zukommen. Kürzlich hatte das Dialogforum einen Baustellen-Koordinator gefordert, um ein Stau-Chaos in Ostholstein zu verhindern. Die Mitglieder des Dialogforums forderten in ihrer jüngsten Sitzung das Land auf, so eine Stelle zu schaffen.

Weiterlesen: Dialogforum: Sorge um jahrelanges Verkehrs-Chaos in Ostholstein

Doch auf sh:z-Nachfrage zeigte sich Minister Buchholz wenig begeistert von der Idee. „Hübsch, wie der Kreis sagt: Das passiert auf meinem Gebiet, aber zuständig sind andere“, kommentierte Buchholz. Der Kreis habe selbst einen Fachdienst für Verkehr. Aber der Minister schränkte ein: „Niemand hat ein Interesse an Chaos auf der Straße. Aber wir sind nicht der Vorhabenträger Schiene“, sagte Buchholz. Zudem koordiniere das Land mit dem LBV bereits viele Baustellen. Auf die Pläne anderer habe das Land keinen direkten Zugriff. Buchholz sei aber offen für eine intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten.

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