Ukraine-Krieg

Dänische Polizei Geflüchtete und ihre Haustiere aus Zug in Pattburg

Dänische Polizei Geflüchtete und ihre Haustiere aus Zug in Pattburg

Dänische Polizei Geflüchtete aus Zug in Pattburg

SHZ
Flensburg / Pattburg
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Die Polizei hat am Sonnabend aus dem Zug nach Kopenhagen ca. 20 Personen in den Warteraum in Pattburg geführt. Foto: Karsten Sörensen Foto: 90037

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Dänemark verweigert Personen ohne biometrischen Pass oder Notvisum die Ein- oder Durchreise.

Szenen aus dem Grenzbahnhof Pattburg: Es ist Samstagabend und wieder ist die dänische Polizei mit einer Vielzahl von Einsatzkräften vertreten. Eine ihrer Aufgaben ist es, Personen ohne gültige Einreisepapiere für Dänemark zu kontrollieren. Allein aus dem Abendzug in Richtung Kopenhagen wurden rund 20 Personen, größtenteils geflüchtete Menschen aus der Ukraine zur weiteren Abklärung herausgeholt. Unter den Personen waren auch kleine Kinder, mehrere Geflüchtete hatten ihre Haustiere mit im Zug.

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Die Zahl der vor Krieg und Zerstörung geflüchteten Menschen aus der Ukraine in Richtung Skandinavien ist weiterhin auf hohen Niveau. Auch am Sonnabend waren die grenzüberschreitenden Transitzüge in Richtung Dänemark stark frequentiert.

Immer wieder: Ein- oder Durchreise verweigert

Die Durchreise von Geflüchteten und Personen aus Drittstaaten, die keine biometrischen Pässe oder ein Notvisum vorweisen können, wird von den dänischen Behörden auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen die Ein- oder Durchreise verweigert.

Ein Teil der Geflüchteten verzichtet nach bestätigen Berichten daher auf die Einreise, da sonst abgewiesene, mitgereiste Familienmitglieder die keine entsprechenden Dokumente vorweisen können, allein an der Grenze zurückbleiben würden.

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40 Geflüchtete an die deutsche Bundespolizei übergeben

Da das Angebot eines Asylantrags von vielen Geflüchteten für Dänemark abgelehnt wird, weil diese Personen nur auf der Durchreise zu Freunden oder Verwandten in andere skandinavischen Ländern sind, kommt es seitens der dänischen Behörden nach wie vor zu Zurückweisungen.

„Binnen 24 Stunden wurden von Freitag bis Sonnabend erneut über 40 Personen von der dänischen Polizei an die Bundespolizei an der Grenze Harrislee übergeben“, berichtet Hanspeter Schwartz, Pressesprecher der Bundespolizei Inspektion in Flensburg.

Gestrandete in Flensburg

Viele der völlig erschöpften Gestrandeten wurden nach Rücksprache mit den zuständigen Ausländerbehörden in grenznahen Hotels für die Nacht untergebracht. Auch in Flensburg mussten am Abend mehrere, zurückgewiesene Menschen versorgt werden.

„Unsere Einsatzkräfte haben am Abend mit Bussen Geflüchtete vom Flensburger Bahnhof transportiert“, sagt Carsten Herzog, Leiter der Flensburger Berufsfeuerwehr.

Insgesamt wurden 49 Personen in Notunterkünfte der Stadt aufgenommen und durch Hilfsorganisationen entsprechend versorgt. Viele der Betroffenen sind bereits am Sonntag weitergereist, weitere werden am Montag von dem Einwanderungsbüro betreut", so Herzog.

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