Krieg in der Urkaine

Dolmetscher und Fahrräder gesucht: Ministerin besucht Notunterkunft in der Messe Husum

Ministerin besucht Notunterkunft in der Messe Husum

Ministerin besucht Notunterkunft in der Messe Husum

SHZ
Husum
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Familienministerin Sabine Sütterlin-Waack schaute sich am Montagmorgen die Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine an. Foto: Herbert Müllerchen/shz.de

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Zelte im Messegelände und durch zusätzliche Container können bis zu 500 Menschen auf dem Messegelände in Husum untergebracht und versorgt werden. Insbesondere für Behördengänge werden dringend Dolmetscher gesucht.

In kürzester Zeit ist in der Messehalle Husum ein Erstaufnahmelager für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgebaut worden. „Wir haben am Samstag zusammen mit der Unteren Katastrophenschutzbehörde des Kreises die Unterkunft für bis zu 300 Menschen aufgebaut“, so Klaus Liermann, Geschäftsführer der Husumer Messehalle. Die Kapazitäten für weitere Aufnahmen würden durch das Aufstellen von Containern gesichert. „Wir können Unterbringungsmöglichkeiten auf dem Messegelände für bis zu 500 Menschen schaffen“, so Liermann weiter.

Lebensnahe Strukturen schaffen

Am Montagvormittag besuchte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack zusammen mit Landrat Florian Lorenzen (beide CDU) die Notunterkunft, in der „Geflüchtete erst einmal in Sicherheit etwas zur Ruhe kommen können“, so Lorenzen . Man versuche, durch lebensnah gestaltete Strukturen die Verweildauer für die Menschen so angenehm wie möglich zu gestalten.

Bereits 250 Wohneinheiten angemietet

Gleichzeitig seien bereits Wohneinheiten für über 250 Geflüchtete aus den Kommunen, Ämtern und Gemeinden angemietet worden. In der Messehalle ist bereits die erste Familie eingetroffen. Für die Kinder wurden Spielecken eingerichtet. Ein Team des DRK, unterstützt von ehrenamtlichen Helfern, sorgt täglich für frische Wäsche. Hierfür sind im hinteren Bereich gut zehn Waschmaschinen aufgebaut worden. Auch zahlreiche Wickeltische und Kinderbetten stehen für die jungen Familien aus der Ukraine bereit.

„Was wir noch benötigen, sind funktionierende Fahrräder und Dolmetscher“, so der Landrat. Insbesondere für die Behördengänge seien die Dolmetscher eine große Hilfe. Auch sei man derzeit dabei, einen psychologischen Dienst vor Ort einzurichten. Die Versorgung der Menschen übernimmt die B&B Messe und Event Catering GmbH und Co KG Husum. „Wir sorgen für das tägliche Frühstück, Mittagessen und Abendbrot“, erklärte Alexander Billmann. „Wir können täglich Essen für bis zu 2000 Menschen zubereiten“. Der Geschäftsinhaber komme aus Kasachstan und spricht daher fließend russisch. „Das erleichtert die Kommunikation mit den Menschen erheblich.“

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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