Treffen in Husby
Fahrrad-Routen im Flensburger Umland: Kreis und Gemeinden wollen zusammenarbeiten
Zusammenarbeit für Fahrrad-Routen im Flensburger Umland
Zusammenarbeit für Fahrrad-Routen im Flensburger Umland
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Zwischen Hürup und Tastrup gibt es schon eine offizielle Fahrradstraße. Weitere sollen folgen – zum Beispiel von Steinbergkirche bis Flensburg.
Bei der Entwicklung und Umsetzung eines Radverkehrswegenetzes nimmt der Kreis Schleswig-Flensburg alle Gemeinden mit ins Boot. Befürchtungen seien unbegründet, der Kreis werde über die Köpfe der örtlichen Basis hinweg dieser etwas überstülpen, sagte die CDU-Kreistagsabgeordnete Elke Bielfeldt auf dem regionalen Treffen zum Thema „Velorouten im südlichen Flensburger Umland“ in Husby.
Eine Arbeitsgruppe der Gemeindevertretung hatte ihre für Verkehrsangelegenheiten zuständigen Kollegen aus den Amtsbereichen Hürup und Geltinger Bucht eingeladen. Hintergrund: Es sollen kreisweit Radweg-Projekte für Pendler, Schüler und Touristen konzeptioniert und miteinander verknüpft werden, um diese bis Ende 2023 in das Förderprogramm des Bundes „Stadt und Land“ aufnehmen zu lassen.
Ein Dschungel von Förderprogrammen
Darüber werden Projekte für eine optimierte Fahrradweg-Infrastruktur finanziell unterstützt. „Wir stellen fest, dass an allen Ecken und Enden Radweg-Initiativen aufblitzen; diese gilt es in Abstimmung mit der Stadt und den Nachbarkreisen zusammenzuführen“, so Husbys Vizebürgermeister Burkhard Gerling (SPD). Jede Gemeinde sollte nun für ihren Bereich „herausfinden, wie Radwegeverbindungen geschaffen und verbessert werden können“.
Zurzeit existiert bundesweit ein „Förderdschungel“ von rund einem Dutzend Programmen zur Unterstützung von Radweg-Initiativen, sagte der online zugeschaltete Geschäftsführer der der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rad.SH, Thorben Prenzel aus Kiel.
Bei dieser Förderkulisse seien drei Programme am wichtigsten. Das sind außer „Stadt und Land“ das neue Landes-Impulsprogramm „Ab auf’s Rad“ sowie das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Ziel sei es, „ein fahrradfreundliches Klima in den Kommunen zu erzeugen“. Prenzel nannte Musterlösungen für moderne Radverkehrsführungen im öffentlichen Bereich wie Beispielprojekte aus Hessen und Baden-Württemberg.
Fahrradstraße von Husby nach Flensburg geplant
Oberstes Ziel sei es dabei, Sicherheit durch diverse Maßnahmen für Radfahrer und motorisierte Verkehrsteilnehmer in Sachen Sicht, Abstand und Geschwindigkeit zu schaffen.
Aktuell läuft die Initiative der Gemeinde Hürup zur Einrichtung einer „Fahrradstraße“ zwischen Husby, Weseby, Hürup, Tastrup und Flensburg. Dieses Projekt berücksichtigt in erster Linie bereits bestehende, vorwiegend asphaltierte, Gemeinde-, Wirtschafts- und Nebenstraßen. Es wird von der Gemeinde Husby mit einer Reihe vorgeschlagener Einzelmaßnahmen unterstützt. Das Teilstück Hürup-Tastrup wurde kürzlich bereits als offizielle Fahrradstraße beschildert und in Betrieb genommen.
Satruper Schüler erstellen Mängelliste
Für Förderanträge sei ein Überblick über Mängel, Gefahrenstellen, Hindernisse, fehlende Beschilderung und fehlende Fahrradständer sinnvoll, sagte Wulf Boie (SPD), als Gemeindevertreter in Husby zuständig für Verkehrsfragen: „In unseren Gemeinden gibt es bestimmt fahrradbegeisterte Bürger, die sich bereit erklären, die Radrouten für eine Bestandsaufnahme abzufahren.“ Dabei könne man sich an der von Satruper Schülern erstellten „Mängelliste“ zu den Schulwegen orientieren. Vorhandene Radwege seien dringend instand zu halten, wurde allgemein appelliert.
Kreuzungen an der B199 als Schwachstellen
Ein weiteres Vorhaben ist die anvisierte Radstraße von Steinbergkirche über Grundhof und Husby nach Flensburg. Hierbei sollten „Schwachstellen analysiert werden, wie beispielsweise die Kreuzungen der B199“, sagte Jürgen Becker von der „Initiative Mobilitätswende Zehn Zebras“ in Steinbergkirche. Die ideale Lösung für die Zukunft wäre ein eigener Radschnellweg zwischen Flensburg und Kappeln.
Auch Stadt Flensburg ist beteiligt
„Die Stadt hat großes Interesse daran, möglichst viele Menschen aufs Rad zu kriegen“, sagte Hannah Köster vom Flensburger Fachbereich Stadtentwicklung und Klimaschutz. Das betreffe die Bewohner und Einpendler gleichermaßen. Wichtig sei es, gute und klar definierte Linienführungen sowie Markierungen von Radwegen in Flensburg und anzubindenden Umland vorzunehmen.