Pandemie-Folgen

Flensburger Brauerei verzeichnet Absatzminus von 10 Prozent

Flensburger Brauerei verzeichnet Absatzminus von 10 Prozent

Flensburger Brauerei verzeichnet Absatzminus von 10 Prozent

SHZ
Flensburg
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Die Logistiksparte der Flensburger Brauerei zieht bald nach Schleswig um. Foto: Michael Staudt Foto: 90037

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Für das laufende Jahr hat sich die Brauerei dennoch ehrgeizige Ziele gesetzt. Das Absatzminus aus 2021 soll wieder wettgemacht werden. Außerdem verspricht Chef Tembrockhaus: „Wir werden die Preise nicht erhöhen.“

Corona, schlechtes Wetter und eine Preiserhöhung – es war kein gutes Jahr 2021 für die Flensburger Brauerei. Mit 600.000 Hektolitern verzeichnete das Unternehmen im Inland einen Absatzrückgang von 10 Prozent gegenüber 2020.

„April und Mai waren lausig kalt. Auch der Sommer war kein richtiger Sommer“, bilanziert Brauerei-Chef Andreas Tembrockhaus. Weil für 2021 die Preise erhöht wurden, hatten viele Händler ihre Lager bereits im Vorjahr mit Flens gefüllt.

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Hinzu kam, dass die Gastronomie nach dem Lockdown erst im späten Frühjahr richtig durchstarten konnte und dann ab November durch die erneut steigenden Corona-Zahlen wieder abrupt abgebremst wurde. Zahlreiche Weihnachtsfeiern wurden abgesagt. „Omikron hatten wir gar nicht auf dem Schirm“, so Tembrockhaus.

Zwar gab es gegenüber 2020 ein leichtes Plus beim Fassbierabsatz, jedoch liegt dieser mit 30.000 Hektolitern immer noch deutlich unter dem Niveau von vor Corona (60.000). Tembrockhaus rechnet nicht damit, dass die 60.000 Hektoliter nach Ende der Pandemie wieder erreicht werden. „So gut werden die Zeiten nicht mehr.“

Weniger Besuche in der Gastronomie

Zu stark habe sich in den vergangenen zwei Jahren das Konsumverhalten verändert. „Vielleicht kommen wir auf 50.000 Hektoliter.“ Allgemein habe Corona im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass der Bierdurst zurückgegangen sei. „Corona ist wie eine Qualle, die sich auf die Fröhlichkeit legt“, so Tembrockhaus.

Wirtschaftlich habe der Absatzeinbruch jedoch kaum Auswirkungen auf die Flensburger Brauerei gehabt. „Wir haben das Ergebnis halten können“, erklärt der Brauerei-Chef – ohne konkrete Zahlen zu nennen. Hier profitierte das Unternehmen davon, dass viele Veranstaltungen ausfielen. Verkaufsstände blieben in der Garage, Personalkosten konnten so eingespart werden.

Brauerei blickt optimistisch auf 2022

Trotz der andauernden Pandemie blickt man bei der Brauerei optimistisch auf das laufende Jahr. „Wir möchten das Minus aus dem letzten Jahr wieder wettmachen“, so Tembrockhaus. Der Absatz im Inland soll demnach von 600.000 auf 660.000 Hektoliter ansteigen. Im Export peilt man einen Anstieg von 30.000 auf 33.000 Hektoliter an.

„In der Gastronomie wollen wir ein Plus von 30 Prozent machen“, sagt Tembrockhaus. Trotz steigender Energiekosten und massiver Inflation verspricht er zumindest für dieses Jahr: „Wir werden die Preise nicht erhöhen.“

Pilsener bleibt größter Umsatzbringer

Zwar sind es vor allem die nicht-alkoholischen Getränke und hellen Biere, die derzeit im Trend liegen und den Brauereien neue Märkte bescheren, jedoch ist der Umsatzbringer Nummer 1 weiterhin das klassische Pilsener. Sein Anteil am gesamten Absatz beträgt bei der Flensburger Brauerei 61 Prozent.

Auch im Ausland kommt Flens gut an. „In diesem Monat schicken wir 25 Container nach China“, so Tembrockhaus. Die Geschäftsbeziehungen zu den Chinesen haben sich inzwischen wieder normalisiert. China war es, das vor ziemlich genau zwei Jahren die ersten Lieferungen aufgrund der Corona-Pandemie stornierte und der Brauerei einen Vorgeschmack auf das lieferte, was in den nächsten Monaten folgen sollte.

Geschäftsbeziehungen mit China

Die Politik seiner ausländischen Geschäftspartner möchte Tembrockhaus trotz internationaler Kritik im Zuge der Olympischen Winterspiele nicht bewerten. Viel wichtiger sei: „Auf der menschlichen Ebene ist Bier völkerverbindend.“

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An der Seite von Tembrockhaus steht seit Jahresbeginn Sylke Moerke als weitere Geschäftsführerin. Sie ist Nachfolgerin von Hans-Peter Heyen und verantwortet insbesondere den Bereich Technik. „Wir sind aktuell in der Planungsphase“, sagt sie über den bevorstehenden Umzug der Logistik von Flensburg nach Schleswig. Der angekündigte Teil-Umzug der Brauerei hatte im vergangenen Frühjahr für reichlich Wirbel an der Förde gesorgt.

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Ursprünglich sollte das neue Logistikzentrum an der Westerallee entstehen. Die angekündigte Klage einer Bürgerinitiative verhinderte dies jedoch. Wann der Bau im Gewerbegebiet Schleswig-Schuby beginnen wird, steht noch nicht fest. „Dazu können wir noch keine Aussage treffen“, so Moerke, die unter anderem auf die Probleme im Baustoffmarkt verwies.

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