Hochwasser in Deutschland

Föhrerin Heike Zimmermann will Sachspenden nach NRW bringen

Föhrerin Heike Zimmermann will Sachspenden nach NRW bringen

Föhrerin Heike Zimmermann will Sachspenden nach NRW bringen

SHZ
Föhr
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Die Auswirkungen der Wetterkatastrophe in NRW – hier Solingen. Foto: nordphoto GmbH, Meuter via imago-images.de

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Nach der Unwetterkatastrophe in den vergangenen Tagen in NRW, Bayern und Rheinland-Pfalz werden nun allerlei Spenden benötigt. Die Föhrerin Heike Zimmermann will vor Ort mithelfen.

Es sind Bilder der Verwüstung, die derzeit durch die Medien gehen. Häuser von denen kaum mehr übrig ist als Trümmer, zerstörte Straßen, Autos die weggeschwemmt werden – die Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern hat tiefe Spuren hinterlassen, liegt die Zahl der Toten doch im dreistelligen Bereich, werden nach wie vor Menschen vermisst.

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Diese Bilder zu sehen, die Nachrichten zu hören, habe sie mitgenommen, sagt Heike Zimmermann. Die 46-Jährige kommt ursprünglich aus Grevenbroich-Wevelinghoven in Nordrhein-Westfalen. Ihre Eltern, die noch immer dort beheimatet sind, seien glücklicherweise unbeschadet davon gekommen, „obwohl da die Erft fließt“. Andere hatten weniger Glück, wie Heike Zimmermann aus den Erzählungen ihrer Bekannten weiß. „Ein Sandkastenfreund von mir ist für das Rote Kreuz im Einsatz, er sagte nur: Heike, das kannst du dir nicht vorstellen.“


Über die Facebook-Gruppe Föhr Forum sei sie am Wochenende auf einen Aufruf nach Sachspenden aufmerksam geworden, reagierte rasch mit einer Liste der Dinge, die derzeit am Nötigsten gebraucht werden. Schnell sei der Entschluss gefasst gewesen, selbst aktiv zu werden – Ende der Woche will die Föhrerin in den Rhein-Erft-Kreis im Westen von Nordrhein-Westfalen fahren, um die gesammelten Spenden abzugeben. „Wir brauchen Eimer, Schaufeln, Schubkarren, Besen und Hygieneartikel wie Duschgel und Zahnbürsten.“ Auch Kanister mit Wasser werden benötigt. „Die Menschen müssen sich ja waschen können“, so Heike Zimmermann weiter. Wer spenden möchte, kann sich unter der Telefonnummer 01639137202 an sie wenden.


Sie sei in Kontakt mit Helfern vor Ort, die erzählten, dass die Sammelstellen überlastet seien. Zimmermann will die Spenden deshalb direkt abliefern, von Tür zu Tür fahren. „Die Leute haben keinen Radioempfang und wissen gar nicht, wo die einzelnen Sammelstellen sind“, erläutert sie. Das Problem: „Wir brauchen noch einen Sprinter, um die Spenden zu transportieren.“

Begleitet wird Heike Zimmermann, die für die Föhr Tourismus GmbH arbeitet, von ihrer ehemaligen Kollegin Vivienne Walterscheid. Die Föhrerin war ebenfalls über den Facebook-Aufruf gestolpert, hatte Zimmermanns Kommentar gesehen und ihre Hilfe angeboten. „Als ich gesehen habe, dass Heike was machen möchte, wollte ich sie einfach gerne unterstützen“, so Vivienne.

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Auch Geldspenden seien willkommen, sagte Heike Zimmermann dann. „Vivienne hat vorgeschlagen, dass wir mit dem leeren Transporter vor Ort dann nochmal einkaufen gehen können, um die Leute versorgen.“ Wie lange die beiden in NRW bleiben wollen, ist noch unklar. Sonntag oder Montag schätzt, Zimmermann, die sich für die Aktion freigenommen hat. „Da muss ich meinem Chef echt dankbar sein, als er hörte, was ich vorhabe sagte er nur: Das bekommen wir schon hin.“

Für die Zeit ihres Aufenthalts können die beiden Frauen bei Heike Zimmermanns Eltern unterkommen, die sofort ebenfalls ihre Hilfe angeboten hätten. Die 46-Jährige freut sich über die Solidarität und Hilfsbereitschaft auf der Insel sowie in NRW, steckt derzeit mitten in der Organisation: „Ich muss meinem Heimatort doch etwas zurückgeben.“

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