Stadtpolitik muss entscheiden

Geht ein Husumer Feuerwehrwagen als Spende in die Ukraine?

Geht ein Husumer Feuerwehrwagen als Spende in die Ukraine?

Geht Husumer Feuerwehrwagen als Spende in die Ukraine?

SHZ
Husum
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Für Wehrführer Frank Dostal ist da komplett ausgestattete Fahrzeug sofort einsatzbereit. Foto: Müllerchen/shz.de

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Die Hilfsorganisation „Freunde helfen – Konvoi“ hat bei der Stadt angefragt. Das Fahrzeug wurde vor einem Jahr außer Dienst gestellt und könnte jetzt in der Ukraine wichtige Arbeit verrichten.

In der kommenden Sitzung des Hauptausschusses beraten die Ausschussmitglieder darüber, ob ein ausgedientes Feuerwehrfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Husum an die Ukraine-Hilfe „Freunde helfen – Konvoi“ gespendet werden soll.

Hilfsorganisation hat bei der Stadt angefragt

Ordnungsamtsleiter Malte Hansen bestätigte, dass sich die Hilfsorganisation mit dieser Anfrage nach einem Löschfahrzeug an die Stadt Husum gewandt habe. Diese Hilfsorganisation sei eine Art kleiner Bruder des „Weihnachtspäckchenkonvois“ und werde auch der „Sommerkonvoi“ genannt, erklärt Geschäftsführerin Vanessa Holdysz auf Anfrage. „Wir sind mit unseren Kontaktpersonen in der Ukraine über Videokonferenzen im Austausch und bekommen auf diesem Wege Informationen darüber, was dringend benötigt wird.“ Auf der Wunschliste stünden immer medizinische Geräte und Medikamente.

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„Inzwischen wissen wir, dass es auch einen sehr großer Bedarf an Löschfahrzeugen und Rettungsfahrzeugen gibt“, so Vanessa Holdysz weiter. Bundesweit habe die Hilfsorganisation nach Löschfahrzeugen Ausschau gehalten und nachgefragt, bisher jedoch ohne Erfolg. Es gäbe zwar die Möglichkeit, über das Internet Fahrzeuge zu erwerben, doch hier wisse man nicht, in welchen Zustand sich die Fahrzeuge befänden. Sollten sich die Husumer Stadtvertreter für die Übergabe an den Hilfsverein entscheiden, so wäre dies das erste Löschfahrzeug, das über die Organisation in die Ukraine geliefert wird.


Aber auch andernorts werden ausgediente Feuerwehrfahrzeuge an die Ukraine geliefert. So spendete beispielsweise die Elmshorner Feuerwehr eine Drehleiter. Auch die Feuerwehr in Aachen oder Donauwörth unterstützten die Kollegen in der Ukraine mit Feuerwehrfahrzeuge. „Wir fahren das Fahrzeug selbst in die Ukraine“, sagt Vanessa Holdysz. Sie selbst werde zur Crew gehören. „Unsere Fahrer, alles ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, nehmen hierfür ihren Urlaub“, berichtet sie weiter. Für die Unterkunft und Versorgung müssten sie selbst aufkommen. „Wir leben einzig und allein von Spenden, Verwaltungskosten gibt es bei uns nicht“, versichert die Geschäftsführerin.

Fahrzeug wurde vor einem Jahr außer Dienst gestellt

Doch bis es soweit kommt, muss der Empfehlungsbeschluss, wenn er denn in der Hauptausschusssitzung gefällt wird, von der Stadtvertretersitzung noch gebilligt werden. Das Löschfahrzeug mittlerer Größe steht bereits bei der Feuerwehrwache abholbereit parat. „Erst vor einem knappen halben Jahr wurde das 27 Jahre alte Fahrzeug mit etwa 23.000 Kilometer außer Dienst gestellt“, so der Wehrführer Frank Dostal. Der Wagen könne nicht nur für Löscharbeiten, sondern auch für kleine technische Hilfeleistungen eingesetzt werden. Insgesamt kann der Lkw mit 7,5 Tonnen eine Löschgruppe mit neun Personen aufnehmen. „Weiter sind zwei Plätze für Atemschutzgeräteträger vorbereitet“, so Dostal weiter.

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Zur Ausstattung gehört zudem eine fest eingebaute Feuerlöschpumpe und darüber hinaus eine tragbare Pumpe, auch Tragkraftspritze genannt. Das Fahrzeug führt zudem einen 600 Liter fassenden Wassertank mit sich und einen kleinen Stromaggregat. „Das Fahrzeug ist sofort einsatzbereit“, lautet die Expertise des Feuerwehrchefs. „Von unserer Seite steht dem Vorhaben nichts im Weg.“ Nun käme es darauf an, wie sich die Stadtvertreter entscheiden.

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