Alt Frösleer Weg bis Frösleeweg

Harrislee plant erste Fahrradstraße bis in den Flensburger Norden

Harrislee plant erste Fahrradstraße bis in den Flensburger Norden

Harrislee plant erste Fahrradstraße bis Flensburger Norden

Antje Walther/shz.de
Flensburg
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Schon jetzt ist der Alt Frösleer Weg zu großen Teilen eine 30-er-Zone – diese Geschwindigkeitsbegrenzung gilt auch in Fahrradstraßen. Foto: Antje Walther/shz.de

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Das neue Radverkehrskonzept der Gemeinde enthält verschiedene Empfehlungen zur Verkehrsplanung, darunter auch den Auftrag, acht Straßen als potentielle Fahrradstraßen zu prüfen. Der erste Prüfauftrag könnte auch Flensburg betreffen.

Am 23. März hat die Harrisleer Gemeindevertretung ein Radverkehrskonzept beschlossen. Zu den empfohlenen Maßnahmen für die künftige Verkehrsplanung zählen Fahrradstraßen. Mit Priorität 1 gekennzeichnet ist die Einrichtung einer Fahrradstraße im „Alt Frösleer Weg (Ost) inklusive Anpassung zweier Einmündungen“. Als Kostenrahmen wird dort die Summe von 88.000 Euro veranschlagt. Jetzt hat der noch amtierende Bauausschuss über die Maßnahme diskutiert, die auch Flensburg betreffen würde.

Fahrradstraße über die Westtangente (B200)?

Der Abschnitt des Alt Frösleer Wegs, um den es geht, folgt am Musbeker Weg nicht der Hauptstraße (nach links) in Richtung Zentralschule, sondern knickt nach rechts in Richtung Flensburger Norden ab. Dort führt der gut frequentierte Schulweg vorbei an der Straße Hohe Mark, der Zufahrt zum Tennisclub Harrislee und über die Westtangente (B200) hinweg in die Nachbarstadt. Hier in Flensburg heißt die Straße Frösleeweg und stößt auf die Bauer Landstraße.

Gemeinde-Ingenieur Thomas Petersen skizziert, was das für diesen Straßenabschnitt bedeuten würde: „Dort ist Tempo 30 zu fahren, Autofahrer dürfen da auch fahren“, sagt er und, dass es Rädern erlaubt sei, nebeneinander zu fahren. Es gebe diverse optische Hinweise auf die Fahrradstraße.

Voraussetzung für die Einrichtung seien bestimmte Verkehrsmengen und der entsprechende (politische) Wille. Mit den Flensburgern habe man den ersten Aufschlag getan, die nächsten Gespräche würden Anfang Juni stattfinden. Petersen spricht von „guter interkommunaler Zusammenarbeit“. Bürgermeister Martin Ellermann erhält Zustimmung dafür, ein positives Signal in Richtung Flensburg zu senden, dass die gemeinsame Fahrradstraße grundsätzlich begrüßt werde.

Flensburg: Bessere Anbindung des Umlandes

Flensburgs Pressesprecher Clemens Teschendorf erklärt auf Nachfrage nach dem Stand auf Flensburger Seite, dass das Ziel sei, das „Umland besser anzubinden“.

Die Harrisleer Kommunalpolitiker im Bauausschuss erkundigen sich bei der Verwaltung noch etwas genauer nach den Bedingungen. Thomas Petersen präzisiert, dass Autofahrer sich in einer Fahrradstraße unterordnen und ihre Geschwindigkeit gegebenenfalls anpassen müssen. Das sei nicht gleichbedeutend mit einem Autofahr-Verbot. „Auf keinen Fall soll es keine Trennung der Verkehrsräume geben“, erklärt der Gemeinde-Ingenieur, also der Verkehr gerade nicht unterteilt werden. Petersen hält es für notwendig, das Vorhaben durch Informationen zu flankieren.

Die Radfahrnation Niederlande bringt die Idee einer Fahrradstraße, einer fietsstraat, wohl am besten auf den Punkt. Sie versieht sie mit einem Hinweisschild, auf dem steht: „auto te gast“ – Autos sind hier nur „zu Gast“.

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