Schleswig-Holstein

Hochwasser in Flensburg: Zahlreiche Häuser geflutet

Hochwasser in Flensburg: Zahlreiche Häuser geflutet

Hochwasser in Flensburg: Zahlreiche Häuser geflutet

Benjamin Nolte/shz.de
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An der Schiffbrücke in Flensburg ging es nur noch in Wathose voran. Foto: Benjamin Nolte

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Bereits am Freitagmorgen stieg der Pegel in Flensburg schneller als gedacht. Parallel sorgte der Sturm für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr.

Sturm, Regen, Flut: Bereits am Freitag zeigte das Hochwasser in Flensburg ein verheerendes Ausmaß. Der Pegel stieg in den Morgenstunden schneller an, als ursprünglich vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) prognostiziert.

Hafenbereich weiträumig abgesperrt

Wer am Freitagmorgen noch die Rathausstraße als Ausweichstrecke nutzen wollte, bekam einen ersten Eindruck davon, was sich noch im Laufe des Tages anbahnen sollte. Schon gegen 8 Uhr stand eine große Wasserlache an der Kreuzung zwischen Zob und Rathausstraße. Wer noch durch wollte, musste sich beeilen.

Am Mittag kam der Krisenstab der Stadt unter der Leitung von Carsten Herzog zusammen. 97 Einsätze bedingt durch Unwetter gab es bereits bis zum Mittag. Es waren vor allem die unzähligen umgestürzten Bäume, die die Einsatzkräfte auf Trab hielten. Oberbürgermeister Fabian Geyer verschaffte sich in der Leitstelle ein Bild von der Lage.

Er warnte die Bevölkerung eindringlich davor, nach draußen zu gehen. „Es ist eine Großflächenlage, weit mehr Teile am Hafen sind betroffen, als zunächst gedacht“, so Geyer.

Am Nachmittag begann das THW damit, Sandsäcke zu befüllen. „Es wird aber definitiv keine Ausgabestation für Bürger geben“, hatte der Oberbürgermeister klargestellt. Die Sandsäcke seien für Einsätze vorbehalten.

Zahlreiche Häuser überflutet

Unterdessen standen bereits zahlreiche Häuser an der Schiffbrücke unter Wasser. Über Nacht war der Pegel deutlich angestiegen. Viele Flensburger meldeten in den sozialen Medien überflutete Hauseingänge und Keller.

Die Kneipe „Bärenhohle“ zeigte in einem ersten Video bereits das Ausmaß des Hochwassers: Dort stand das Wasser schon in der Nacht zu Freitag kniehoch.

Auch beim Hotel Hafen herrschte bereits landunter. Dort steht extra ein Krisenteam aus acht Mitarbeitern bereit, um sich gegen die Fluten zu wehren. Unter anderem stand die Captain Lounge unter Wasser:

Überall liefen die Pumpen, zusätzlich wurden über 100 Sandsäcke ausgelegt. Man sei noch nie so gut vorbereitet gewesen, sagte sie. „Das, was in dieser Lage neu ist, ist, dass das Hochwasser über so einen langen Zeitraum anhält. Sonst haben wir einmal kurz Hochwasser und dann verschwindet es wieder“, so die Hoteldirektorin.

Die letzten Hotelgäste mussten das Haus am Freitag verlassen, 20 Zimmer waren noch belegt. „Das schlimmste ist, dass es sich so hinzieht. Man wartet und wartet, das bereitet einem Bauchschmerzen“, räumte Kirsten Herrmann ein. Auch in Richtung Politik und Verwaltung hat sie eine klare Forderung: „Die Stadt Flensburg muss anfangen, etwas für den Hochwasserschutz zu tun, wenn man die Wirtschaft direkt am Hafen erhalten will.“

Autofahrer räumen Barken weg

Nicht nur in den Gebäuden, auch auf der Straße sorgte das Wasser für chaotische Szenen. Weil zahlreiche Autofahrer die Absperrungen missachteten, musste die Feuerwehr mehrere Fahrzeuge aus den Fluten schleppen.

Offenbar waren einige Flensburger trotz der Flut nicht bereit, Umwege in Kauf zu nehmen. Das Technische Betriebszentrum (TBZ) meldete, dass mutwillig Barken entfernt wurden: „Leider hat das Team vom Bauhof vermehrt mit verschobenen oder gar komplett entfernten Barken und Straßensperrungen zu kämpfen“, so das TBZ in seiner Mitteilung. „Auch wenn die aktuelle Situation für viele den Weg zur Arbeit, nach Hause oder in die Stadt erschwert, bitten wir euch, die platzierten Baken und Absperrungen zu beachten und auf gar keinen Fall zu bewegen.“

Auch die Polizei forderte die Bevölkerung auf, den Bereich um den Hafen weiträumig zu umfahren. Nach Mitternacht soll das Hochwasser wieder langsam zurückgehen.

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