Es steht mittendrin: Die Initiative Ellenberg Miteinander hat ein neues Projekt angeschoben und auf der Fläche zwischen Spielhalle, Schlei-Apotheke und Fußpflege-Praxis ein Glashäuschen aufgestellt. Und dieses Häuschen, das ursprünglich der Kirchengemeinde Ellenberg gehörte und vor der deren Kita stand, ist nicht nur umgezogen, es füllt sich auch langsam mit Schränken, Büchern und allerlei Tauschgeschichten.

Ihren Ursprung hat die Idee in dem Bücherschrank, den Pastor Jörg Jackisch im Mai vergangenen Jahres im Eingangsbereich der Auferstehungskirche aufgestellt hatte. „Das wurde super angenommen“, erklärt sein Nachfolger Pastor Lars Wüstefeld. Allerdings sei der Schrank auch immer voller und voller und damit unhandlich geworden. Zum Schluss konnte er kaum mehr aus der Kirche ins Freie bewegt werden. „Er platzte aus allen Nähten, und ich bekam schon erboste Nachfragen“, berichtet er.

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So wurde nach einer dauerhaften Lösung gesucht, die wetterunabhängig zugänglich ist. Bei der Umsetzung des Glashäuschens hat der Bauhof der Stadt Kappeln tatkräftig angepackt und gleich noch eine Bank hineingestellt. Die Initiative Ellenberg Miteinander hat drei Schränke besorgt, die aus Spenden finanziert und durch die Kinder des Projekts „Schlei-Kids“ dekoriert wurden.

Drei Schränke für Bücher und mehr

„Mit ganz viel Liebe“, betont die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kappeln, Tinka Beller. „Auch Bullaugen sollen noch eingebaut werden“, beschreibt Svenja Lorenzen, Koordinatorin im Kappelner Familienzentrum. Ein Schrank ist gedacht für Kinderbücher, einer für Romane, Biografien und Sachbücher – die Bücher kommen aus eigenen Beständen der Initiative und aus Spenden der Stadtbücherei. Der dritte Schrank ist für Tauschsachen, denn auch die sollen einen Platz hier finden.

Tauschbörse der Möglichkeiten

Die „Tauschbörse der Möglichkeiten“ wurde ebenfalls von der Initiative ins Leben gerufen und soll nun wiederbelebt werden. Nicht nur Gegenstände, auch Hilfsangebote können so an eine Magnetwand gepinnt und so ausgetauscht werden – ganz nach dem Motto: „Biete Sahnetorte für zweimal Rasenmähen“. Tauschgegenstände können immer montags von 9 bis 12 Uhr in der Kieler Straße in Kappeln bei der bequa mbH abgegeben werden.

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Hier werden die Sachen überprüft, denn Mitarbeiter des berufsvorbereitenden bequa-Projekts „Check“, das durch den Kreis Schleswig-Flensburg gefördert wird, werden sich auch in Zukunft um das Glashaus kümmern. Sie werden die Tauschobjekte, ebenso wie Pinwand und Bücherschränke im Auge haben und pflegen. Das Glashaus ist rund um die Uhr geöffnet und frei zugänglich, der Austausch geschieht kostenlos.

Drei Boxen für die Stimmzettel

Die Organisatoren freuen sich sehr über diese Zusage der bequa von Andreas Benthien und über all die Ehrenamtlichen, die sich bei „Ellenberg Miteinander“ einbringen. Aber eine Bitte haben sie noch: Das Glashäuschen soll einen Namen bekommen, und hier ist die Kreativität aller Kappelner gefragt. Ab sofort stehen drei rote Boxen für die Vorschläge bereit – im Eingangsbereich des Rathauses, in der Stadtbücherei und im Begegnungszentrum (Bez) in Ellenberg.

„Es geht ja nicht nicht nur um den Bücherschrank“, sagt Kerstin Rosinke, Leiterin der Stadtbücherei. Vielmehr sei das Glashaus ja ein Treffpunkt, eine Stelle, an der Austausch stattfinde, „da kommt ja ganz viel zusammen.“ Und natürlich soll es für die originellsten Einsendungen auch einen Preis geben. Wer seine Namensidee lieber per Mail schicken möchte, kann das an die Adresse tinka.beller@stadt-kappeln.de.

Einladung zur Einweihung an alle

Und vormerken: Die Einweihung des bunten Glashäuschens ist für Freitag, 8. Oktober, vorgesehen, dazu sind alle Kappelner Bürgerinnen und Bürger um 14 Uhr eingeladen.