Schleswig-Holstein

Innenstädte in SH in Gefahr: Zwischen Verödung und neuen Konzepten

Innenstädte in SH in Gefahr: Zwischen Verödung und neuen Konzepten

Innenstädte in SH: Zwischen Verödung und neuen Konzepten

Inga Gercke/shz.de
Schleswig-Holstein
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Vielerorts, wie hier in Bad Oldesloe, sehen die Innenstädte leer aus - weil sie es immer häufiger auch sind. Das Vor-Corona-Niveau wurde nicht mehr erreicht. Foto: rtn - radio tele nord/shz.de

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Im vergangenen Jahr gaben besonders viele Geschäfte im Einzelhandel ihr Gewerbe auf. Der Handelsverband Nord spricht von einer Krise. Gerade der Handel in den Stadtzentren sei betroffen. Auch das Innenministerium sieht die Innenstädte in Gefahr.

Allein im vergangenen Jahr haben laut Statistikamt Nord 3751 Gewerbetreibende im Einzelhandel ihr Geschäft komplett abgemeldet. Ein Jahr vorher waren es knapp 300 weniger.

Einzelhändler stecken im Überlebenskampf

Auch ein Indiz dafür, dass der Einzelhandel in Schleswig-Holstein auf wackeligen Beinen steht – vor allem in den Innenstädten. „Viele Kunden sind während Corona zu Hause geblieben und nach Corona nicht in die Innenstädte zurückgekommen“, sagt Mareike Petersen, Geschäftsführerin beim Handelsverband Nord. Jetzt kommen noch die gestiegenen Preise durch den Krieg in der Ukraine hinzu.

„Der Handel ist von einer Krise in die nächste gekommen. Viele Einzelhändler stecken im Überlebenskampf.“ Die Frequenzen in den Innenstädten seien auch heute immer noch weit hinter ’Vor-Corona-Niveau’, so Petersen weiter. Der Handel habe seine dominierende Funktion in den Innenstädten eingebüßt.

Land hat das Problem der „ausblutenden Innenstädte“ auf der Agenda

Auch die Landesregierung hat das Problem der „ausblutenden Innenstädte“ auf der Agenda. Schleswig-Holstein brauche attraktive und lebenswerte Innenstädte, so die Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack. „Deshalb ist es uns als Landesregierung wichtig, dass wir unsere Ortszentren fit für die Zukunft machen, dass wir auf die Entwicklungen unserer Zeit eingehen, dass wir nicht tatenlos zusehen, wie sie veröden.“

Dafür hat das Land mehr als 12 Millionen Euro bereitgestellt. 40 Kommunen haben Zuschläge für die Fördergelder bekommen. Dieser Topf ist nun leer. Zusätzlich sei die Firma BIG-BAU, die als Berater und Sanierungsträger für Städte und Gemeinden arbeitet, mit der Begleitung der Kommunen in der Umsetzung ihrer Maßnahmen beauftragt, heißt es aus dem Innenministerium.

Serie beschäftigt sich mit Themen rund um die Innenstadt

Pauschale Lösungsvorschläge könnten aber dennoch nicht einfach „abgearbeitet werden“.  Vielmehr sei es wichtig, dass Kommunen voneinander lernen und auch selbst Vorschläge erarbeiten. Wie das im Einzelnen aussieht, welche Projekte bereits laufen, wie mit dem Thema Verkehr und Wohnen umgegangen wird, lesen Sie in unserer Serie „Innenstädte – zwischen Verödung und neuen Konzepten“. Teil 1 beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen des Einkaufens in der Innenstadt oder im Einkaufszentrum – mit überraschendem Ergebnis. 

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