Einwanderungsgesetz lockern

Kieler Forscher: Zahl hoch qualifizierter Migranten wird sich verdoppeln

Kieler Forscher: Zahl hoch qualifizierter Migranten wird sich verdoppeln

„Zahl hoch qualifizierter Migranten wird sich verdoppeln“

SHZ
Kiel
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Gerade außerhalb der EU gebe es ein hohes Potenzial an jungen, hoch qualifizierten Menschen. Foto: Jair Cabrera Torres / SHY

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Generell kämen deutlich mehr qualifizierte Migranten von außerhalb der EU. Die Forscher sehen hier eine Chance, den Arbeitsmarkt zu bereichern.

Der Anteil von Migranten mit hohem Bildungsabschluss wird sich in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Das geht aus einer Studie hervor, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen erarbeiten ließ.

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„Die Alterung der Erwerbsbevölkerung wird in Deutschland ein zunehmend gravierendes Problem. Die neue Bundesregierung kann dem effektiv entgegenwirken, wenn sie das wachsende Potenzial besser ausgebildeter Menschen nutzt und ihnen die Einwanderung ermöglicht“, sagt Tobias Heidland, Migrationsforscher am IfW Kiel.

Weniger Migranten aus Osteuropa

Die Forscher gehen davon aus, dass die Migration aus osteuropäischen Ländern, von wo vor allem Arbeiter für den Niedriglohnsektor nach Deutschland kommen, in den kommenden Jahren zurückgehen wird. Dies liege vor allem daran, dass auch in diesen Ländern die Bevölkerung altert und es somit schlicht weniger abwanderungswillige Arbeitnehmer geben wird.

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Schon jetzt stellen die Forscher fest, dass Migranten, die aus anderen EU-Ländern kommen, im Schnitt ein deutlich niedrigeres Bildungsniveau haben, als solche, die von außerhalb der EU nach Deutschland kommen. Gleichzeitig werde die Zahl junger Erwachsener in Entwicklungsländern deutlich zunehmen.

Hohes Potenzial

„Selbst in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, die oft nur als Herkunftsländer niedrigqualifizierter Zuwanderung wahrgenommen werden, wächst die Zahl mittel- und hochgebildeter Menschen deutlich stärker als die niedriggebildeter“, so Heidland.

In Zahlen: Sofern sich die Trends aus der Zeit vor der Corona-Pandemie wie erwartet weiterentwickeln, werde das Migrationspotenzial nach Deutschland in zehn Jahren etwa unverändert zwischen 45 bis 50 Millionen Personen liegen. Davon haben voraussichtlich 24 Millionen einen mittleren Bildungsabschluss, und die Gruppe mit einem hohen Bildungsabschluss werde sich auf 15 Millionen verdoppelt haben.

Forderungen der Forscher

Als Migrationspotenzial definiert die Studie die Bevölkerung der Herkunftsländer, die gerne dauerhaft in Deutschland leben würde. Trotz wachsender Weltbevölkerung bleibe die Anzahl dieser Menschen stabil.

Die Forscher sehen hier eine Chance, um dem demografischen Wandel in Deutschland entgegen zu wirken und qualifizierte Arbeitskräfte ins Land zu bekommen. Deshalb schlagen sie der Politik drei Wege vor: Erstens, Menschen, die bisher andere Zielländer vorziehen, von der Attraktivität Deutschlands überzeugen und verhindern, dass Talente lieber in andere Zielländer gehen.

Zweitens, einen höheren Anteil der potenziellen Migranten nach Deutschland zur Einwanderung in Arbeits- und Bildungssektor bewegen. und drittens, die Bedingungen so verbessern, dass mehr Menschen auch langfristig in Deutschland arbeiten. Deshalb sei es sinnvoll, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu überarbeiten und einige Regelungen zu lockern.

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