Schleswig-Holstein

Körperverletzung, Raub, Diebstahl: Straftaten im Kreis Schleswig-Flensburg nehmen deutlich zu

Straftaten im Kreis Schleswig-Flensburg nehmen deutlich zu

Straftaten im Kreis Schleswig-Flensburg nehmen deutlich zu

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Besonders bei den sogenannten Rohheits- und Vermögensdelikten gab es in Flensburg im vergangenen Jahr einen Zuwachs. Foto: Gottfried Czepluch via www.imago-images.de/shz.de

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Laut Kriminalstatistik hat es 2022 in Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg wieder deutlich mehr Straftaten gegeben. Die Polizei spricht von Nachholeffekten nach der Aufhebung der Coronabeschränkungen.

Seit dem Wegfall der Coronabeschränkungen nehmen auch die Straftaten in bestimmten Bereichen wieder dazu. Das geht zumindest aus der Kriminalstatistik hervor, die die Polizei kürzlich veröffentlicht hat. Demnach wurden in Flensburg im vergangenen Jahr 9677 Fälle registriert, das sind 1054 Straftaten mehr, als noch im Jahr davor.

Nachholeffekte durch Corona?

Zugenommen haben vor allem Vermögensdelikte (+544), also beispielsweise Betrug oder Untreue, und sogenannte Rohheitsdelikte (+239), wie Raub und Körperverletzung. So gingen 2022 allein 1037 Fälle von Körperverletzung ein. Die Polizei vermutet, dass eventuell die Lockerungen und die Aufhebung der Coronabeschränkungen zu Nachholeffekten und sich wieder ergebenden Tatgelegenheiten geführt hätten.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 100 Raubüberfälle in der Stadt registriert, 18 Taten mehr als noch 2021. Mehr als die Hälfte davon (64 Prozent) konnte nach Angaben der Polizei aufgeklärt werden. Deutlich angestiegen ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche, hier gab es 2022 insgesamt 157 Fälle. Und auch die Zahl der Ladendiebstähle ist laut der Kriminalstatistik wieder spürbar gestiegen: In diesem Bereich registrierten die Behörden 1132 Fälle (+145 zum Vorjahr).

Deutlicher Anstieg der Sexualdelikte

Auch im Kreis Schleswig-Flensburg gab es im vergangenen Jahr wieder einen deutlichen Anstieg der Straftaten, vor allem im Bereich der Vermögens-, Fälschungs- und Rohheitsdelikte. Aber auch die Sexualdelikte sind auf 251 Fälle angestiegen.

Außerdem sei von einer erhöhten Sensibilisierung und einer damit hergehenden Anzeigebereitschaft auszugehen. 

Den Anstieg um 87 Fälle erklärt die Polizei mit einer Zunahme der Straftaten im Bereich der Kinderpornografie (+40) sowie beim sexuellen Missbrauch von Kindern (+18). In letzterem Deliktsfeld werden laut Statistik auch Fälle erfasst, bei denen Kinder und Jugendliche über digitale Medien zu sexuellen Handlungen aufgefordert werden.

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