Omikron-Welle in Nordfriesland

Kontaktverfolgung an Schulen: Wie Lehrer mit neuen Quarantäneregeln umgehen

Wie Lehrer mit neuen Quarantäneregeln umgehen

Wie Lehrer mit neuen Quarantäneregeln umgehen

SHZ
Nordriesland
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<p>Sitznachbarn von Infizierten sollen generell nicht in Quarantäne. Doch manche Schulleitungen deuten an, dass sie nach Rücksprache mit Eltern in Einzelfällen von der Regel abweichen. (Archivfoto) Foto: Nicolas Armer/dpa/shz.de

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An Schulen sollen Sitznachbarn Infizierter nicht mehr in Quarantäne. Doch Schulleitungen deuten an, dass sie im Einzelfall anders entscheiden.

An Schulen sollen Sitznachbarn Infizierter nicht mehr in Quarantäne. Doch Schulleitungen deuten an, dass sie im Einzelfall anders entscheiden.

Selbst Sitznachbarn von infizierten Schülern brauchen seit dem Wochenende nicht mehr in Quarantäne. So steht es in den Infos, die das Bildungsministerium in Kiel den Schulen gibt. Die Vorschriften hatte shz.de am Dienstag zusammengefasst. Wie die Lehrer und Schulleitungen in Nordfriesland in der Praxis damit umgehen, darum soll es hier gehen.

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Das Ministerium begründet seine Auffassung mit den schlüssigen Schutzkonzepten an den Schulen, zu denen die Pflicht gehört, die Masken zu tragen und drei Mal pro Woche alle im Schulgebäude zu testen. Doch es gibt Hintertüren, die von der ein oder anderen Schulleitung auch genutzt werden, wie die Umfrage von shz.de offenbart.

Entscheidung nicht immer pauschal

Einige Schulleiter und -leiterinnen wollen sich nicht öffentlich äußern, weil sie in Einzelfällen bereits von den Regeln des Ministeriums abgewichen sind. Sie sind der Auffassung, dass sich aus der Situation jedes einzelnen Schülers und den Gesprächen mit dessen Eltern individuelle Lösungen besser eignen, als das pauschale Gebot, Tischnachbarn als Kontaktpersonen Infizierter weiter am Unterricht teilnehmen zu lassen.

Gar nicht so viele Vorfälle

Außerdem betonen die Schulleitungen, dass es auch gar nicht so viele Vorfälle gebe, in denen eine Lösung gefunden werden müsse. An einer Schule in Husum ist gerade mal eine Hand voll Schüler akut betroffen. Fünf jener Sitznachbarn seien am Dienstag gezählt worden.

Schüler, die morgens in den Selbsttests positiv sind, werden unverzüglich nach Hause geschickt. Und die Eltern werden informiert, um dieses Ergebnis im PCR-Test überprüfen zu lassen.

Marc Harslem, Leiter der Gemeinschaftsschule in Tönning, verweist darauf, dass seine Schüler bislang „Gott sei Dank recht gut durch die Corona-Zeit durchgekommen sind.“ Hygienekonzepte und die neue Verordnung der Ministerin würden beachtet. Nur in einzelnen Fällen müssten Klassenlehrer oder jemand aus der Schulleitung mit besorgten Eltern Gespräche über das weitere Vorgehen führen.

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Auch Renate Christiansen, Leiterin der Hermann-Tast-Schule, stellt auf die „hohe Disziplin“ ab, mit der Schüler und Elternschaft auf die Regeln achten würden. Das liefe sehr verantwortungsvoll. Hier werde anhand der persönlichen Situation jedes einzelnen entschieden, wie vorgegangen werde. Auf die Frage, ob überhaupt solche Situationen mit Sitznachbarn von Infizierten zu klären seien, sagte Renate Christiansen, sie habe kein Beispiel zur Hand.

Praktische Lösung im Einzelfall

Grundsätzlich lässt die Ministerin die Lösung von Einzelfällen zu, etwa wenn die Schutzmaßnahmen nicht eingehalten worden seien. Dann müsste der oder die Infizierte oder deren Erziehungsberechtigten enge Kontaktpersonen informieren.

Schüler, die selbst infiziert sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie kann nach sieben Tagen wieder beendet werden, wenn ein negativer PCR-Test oder Schnelltest vorliegt. Ohne Testung endet die Quarantäne automatisch nach zehn Tagen.

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