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Kultsport Boßeln: In und um Rendsburg finden die ersten Wettkämpfe statt

Kultsport Boßeln: In und um Rendsburg finden die ersten Wettkämpfe statt

Kultsport Boßeln: Erste Wettkämpfe in und um Rendsburg

Peter Thomsen
Flensburg/Flensborg
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Malermeister Bernd Drescher (Mitte) von der Gruppe „Frührentner“ setzt zu einem gezielten Wurf an. Foto: Peter Thomsen

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Auftakt in Erfde: Die Vereinigte Wählergemeinschaft lud zum ersten Boßelturnier des Jahres ein. Denn die kalte Jahreszeit ist die Hauptsaison für den Kultsport aus Nordfriesland.

Der reguläre Punktspielbetrieb läuft von September bis März, die nationalen und internationalen Meisterschaften sind meistens im Mai. Doch Boßeln als reines Freizeitvergnügen wird - wie im Ursprung - weiterhin hauptsächlich in der kalten Jahreszeit gespielt. Die Saison 2023 beginnt.

So fand unter Regie der Vereinigten Wählergemeinschaften Erfde ein öffentliches Boßeln für jedermann statt. Pünktlich um 10 Uhr starteten am Sonntag, 8. Januar, 33 Erwachsene und vier Kinder von dem Jugendzentrum in Erfde. Jede Mannschaft wurde vor Ort zusammengestellt, und die Gruppenmitglieder gaben sich Fantasie-Namen.

Werfer kamen aus Erfde und Umgebung

Die Werfer kamen aus Erfde und Umgebung. Die weiteste Anreise hatte der ehemalige Erfder Sergej Warkentin (37) aus Barmstedt. „Ich nutze dieses Boseln, um mich hier mit ehemaligen Mitschülern zu treffen und zu schnacken“, so Warkentin. Jüngste Teilnehmerin war die 18 Monate alte Paulina aus Erfde. Der jüngste Werfer war der Vierjährige Anton aus Welmbüttel/Dithmarschen. „Ich habe die Kugel schon sechs Schritte weit geworfen“, berichtete er stolz.

Das Orga-Team unter Leitung von Holger Becker und Torsten Decker hatte sich unter Berücksichtigung der allgemeinen Verkehrslage in Erfde eine knapp sechs Kilometer lange Rundstrecke ausgesucht. „Aufgrund des vielen Regens sind die Gräben randvoll mit Wasser, daher bleiben wir innerorts“, erklärte Decker.

Team „Stoff und Schnaps Mannslüüd“ gewann das Turnier

Nach der offiziellen Aufforderung zum „Smiet ruut“ galt es, mit möglichst wenigen Würfen die vorgegebene Strecke zurückzulegen. Die Anzahl der Würfe wurde pro Gruppe sorgfältig protokolliert. So manch eine Hartgummikugel verließ jedoch die asphaltierte Strecke und musste gesucht werden.

Nach über drei Stunden hatte man den Parcours bewältigt. „Das war einfach für mich ein schöner
Jahresanfang, sich mit Bekannten an der frischen Luft zu treffen“, bekundete Svenja Kühl (31) aus Erfde. So freuten sich alle, nach dem „Rundgang im Freien“ eine heiße Suppe im Restaurant „Akropolis“ zu sich zu nehmen. Hier wartete man auch gespannt auf die Ergebnisse. Gesiegt hatte die Gruppe, die am nächsten an den Durchschnitt (95,4 Würfe) aller Gruppen herangekommen ist.

Erster wurde das Team „Stoff und Schnaps Mannslüüd“ mit 99 Würfen. Danach folgten „Stoff und
Schnaps Frunslüüd“ mit 100 und „Hopplahopp“ mit 88 Zählern.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“